Gedankengänge im Theater

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sally030 Avatar

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„Die Feuer“ erzählt von drei Frauen, die sich alle das gleiche Theaterstück anschauen und dabei ihre ganz eigene Sicht auf das Gezeigte haben. Es geht um Familie, Liebe, Klimakatastrophen und darum, in dieser zerstörerischen Welt klarzukommen.

Während draußen die Buschfeuer wüten, sitzen Summer, Margot und Ivy aus unterschiedlichen Gründen in einem Theater in Melbourne. In wechselnder Erzählperspektive bekommt man als Leser:in sowohl das, was auf der Bühne gerade zu sehen ist, als auch die Gedanken mit, die sich die jeweilige Betrachterin dazu macht. Dadurch bekommt man einen tiefen Einblick in die Geschichten der drei Frauen, die alle geprägt sind von nicht einfach zu verarbeitenden Erlebnissen. In der Mitte des Buches treffen sie dann aufeinander und beeinflussen damit die weiteren Gedankengänge.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, weil ich sehr gerne Geschichten über Frauen und deren Leben lese und auch die Theaterkulisse spannend fand. In diesen beiden Punkten wurde ich nicht enttäuscht: ich habe beim Lesen total dieses Gefühl gehabt, mit im Theater zu sitzen und konnte mich in die Gedanken der drei Frauen sehr gut hineinversetzen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass die drei dann irgendwie mehr miteinander zu tun haben und mehr miteinander interagieren. Der zweite Teil nach der Pause hat mich relativ nüchtern zurückgelassen, da ist nur ganz wenig von dem passiert, was ich mir so vorgestellt und erhofft habe.

Alles in allem hat es mir ganz gut gefallen. Es wurden viele wichtige, aktuelle Themen angesprochen und der Schreibstil hat mir auch zugesagt. Ganz zufrieden war ich am Ende aber nicht.