Im Theater

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Während in den Bergen Buschfeuer wüten, sehen drei Frauen in Melbourne ein Beckett-Stück und hängen dabei ihren Gedanken nach. Ihre Biographien sind miteinander verbunden, jede sitzt zunächst für sich, während die Gedanken durch ihren Kopf rauschen. Es macht zunächst einmal nur Spaß, diesen Gedanken zu folgen, es ist ein ganz unmittelbarer Beginn, als Margot über das Theaterstück, ihre Arbeit und die Familie nachdenkt. Ich war ihr von Anfang an sehr verbunden, sie ist ausdrucksstark, verbindet Gedanken über ihren Job mit der Literatur, das eigenwillige Stück wird dabei, gedanklich, gleich mit beschrieben. Ivy, Mäzenin und Margots ehemalige Studentin, schließt sich ebenso an wie Summer, die Schauspielunterricht nimmt, als Platzanweiserin im Theater arbeitet und versucht, so viel wie möglich vom Stück mitzunehmen. Jede Frau durchdenkt ihre Situation, nimmt Beckets Stück fast nur am Rande wahr und hängt Gedanken zu aktuellen Themen nach. Diesen Gedanken kann man sehr gut folgen, jede Frau hat eine eigene, jeweils interessante Stimme, manchmal war ich fast enttäuscht, wenn die Protagonistin wechselte. Die Inszenierung des Theaterstückes fügt sich dabei sehr gut in die jeweilige Gedankenwelt. In der Pause des Stücks treffen die Frauen aufeinander, der Stil wechselt und man liest plötzlich ein Theaterstück, in welchem die drei auftauchen. Das ist nur in den ersten Zeilen des Kapitels ungewöhnlich und überraschend, nach einigen weiteren Zeilen war ich eingenommen und verfolgte das Geschehen nur zu gern. Nach der Pause geht es dann weiter mit der jeweiligen Gedankenwelt. Mir hat diese Geschichte ausgesprochen gut gefallen, ich hätte nur gern einfach weiter an den Leben der Frauen teilhaben wollen, aber so ist es auch gut. Eine gelungene Darstellung, empfehle ich gerne weiter!