Macht hintenraus schön nachdenklich

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jentis4711 Avatar

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„Die Feuer“ begleitet drei Frauen aus drei Generationen (Anfang 20, Anfang 40, um die 70) durch einen Abend im Theater. Während „Glückliche Tage“ von Samuel Beckett gespielt wird, toben draußen die Buschfeuer. In der ersten Hälfte des Buches tauchen die Kapitel abwechselnd in die drei Figuren ein. Durch innere Monologe lernen wir ihr Leben, ihre Gedanken und ihre Ängste kennen. In diesem Teil dachte ich noch, schöner Roman, aber eigentlich steht jede Geschichte für sich, die Anlage wirkt konstruiert. Ich sah den Sinn noch nicht.
Ab der zweiten Hälfte, wo die einzelnen Figuren in der Pause aufeinandertreffen (was selbst wie ein Stück beschrieben wird), wurde ich (positiv) nachdenklich. Die Frauen machten sich anschließend Gedanken übereinander und es wird spürbar bewusst, wie schnell man sich falsche Gedanken macht oder urteilt, ohne auch nur das Geringste über das Leben und die Beweggründe unseres Gegenübers zu kennen. Das ist sehr feinfühlig ein gut dargestellt. Klingt nach!