So viele Gedanken und Gefühle, trotz oder gerade wegen der wenigen Handlung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lauraquellenberg Avatar

Von

Auf den ersten Blick passiert hier nicht so viel, dachte ich. Auf den Zweiten, denke ich, ich lag so falsch. In "Die Feuer" von Claire Thomas muss es keinen großen Plot-Twist oder dauernde Spannung geben. Die Geschichte, erzählt aus drei Perspektiven, schafft es auch so, mich umzuhauen. Sie findet in einem australischen Theater statt, nur ein Abend, nur eine Vorstellung lang spielt dieser Text. Echt selten habe ich bei Romanen den Eindruck, dass sie mich richtig aufwühlen. Wie eine Lawine kommt mit jedem neuen Aspekt im Buch ein neuer Gedanke in meinen Kopf.

Echt selten markiere ich in Romanen so viele Textstellen. Da sind einfach richtig gute Ideen, Gefühle, die ich so schon genauso gefühlt habe und mir damit bisher immer allein vorkam. Eine Seite voller Stress und einem angespannten Gefühl in meinem Bauch, weil die Protagonistin das in dem Moment erlebt hat. Diese Wirkung habe ich von so wenig Informationen nicht erwartet.

Diese starke Fühlen, Mit- und Weiterdenken kommt aber vermultlich genau daher. Weil man die drei Frauen gar nicht so gut kennt, weil man so viel selst interpretieren kann. Die Situationen aller Figuren bleibt am Ende relativ offen. Dennoch werden wichitge Themen, wie Identität, Gewalt und der Klimawandel hier so persönlich besprochen als handle es sich um ein Buch mit viel mehr Seiten.