Überfrachtetes Kammerspiel

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julemaus94 Avatar

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Ein Theaterstück von Beckett, drei ziemlich verschiedene Frauen und ringsum wüten die Buschfeuer. Klingt nach einem interessanten Plot? Ist es grundsätzlich auch, mit kleinen Abstrichen.

Margot, Ivy und Summer befinden sich an verschiedenen Punkten in ihrem Leben. Alle drei sind aus verschiedenen Gründen im Theater, um sich abzulenken, weil sie eingeladen wurden oder weil sie dort arbeiten. Alle drei verfolgen das Stück mehr oder weniger interessiert und beginnen dabei über ihr Leben nachzudenken, bis sie zum Schluss einen Entschluss fassen.

Soweit, so gut. Alle drei sind auf ihre Art interessante Persönlichkeiten, haben viel erlebt in ihrem Leben und müssen so einiges verarbeiten.

Die Themen, die sie dabei anreißen, sind so vielfältig, wie ernst und wichtig. Jedes für sich würde schon locker einen Roman füllen können. So kommen sie aber mit geballter Macht auf den Leser zu, treffen ihn mitten ins Gesicht und verschwinden aber auch ebenso schnell wieder.

Sie regen unbedingt zum Nachdenken an, bedenkt man auch die Nonchalance, mit der sie angesprochen werden. Man hat das Gefühl, dass sich die Frauen daran gewöhnt haben, mit der jeweiligen Bürde zu leben, mit den damit zusammenhängenden Gefühlen umzugehen. Teilweise wirkt es aber auch wie ein Stück im Stück. Die Emotionen kommen nicht so richtig zum Tragen, bringt man sie nicht selbst ein.

Insgesamt fühle ich mich zum Schluss etwas erschlagen von den Themen, die Tiefe lässt aber etwas zu wünschen übrig.