Etwas zu klischeegeladener Thriller

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bildersturm Avatar

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Eines muss man der "Filiale" lassen - verglichen mit der fast schon frechen Clara-Vidalis-Reihe, deren letzte Ergüsse wie "Blutgott" und "Höllenkind" nicht nur strukturell an den Haaren herbeigezogen waren, sondern sich stilistisch in Plattitüden und seitenlangen Erklärorgien verloren, geht es hier schon vergleichsweise linear und eigentlich gar nicht mal umspannen zu. Trotzdem stößt auch im neuen Etzoldt-Roman die ungenierte Verwendung fast aller Klischees übel auf: Banküberfall wie im schlechten Kinofilm, schmierige Berater, die mittellosen Vätern nicht mal den Babybrei gönnen und drogensüchtige Verbrecher, die ihr schmieriges Langhaar natürlich ausgerechnet zu Metallic "Seek and Destroy" schütteln müssen - das ist schon von so viel konservativem Bullshit durchzogen, dass hier gar nichts Lust auf mehr macht. Angesichts von Etzolds bisherigem Track-Record verzichte ich da lieber ... zwei Punkte für den okayen Auftakt sind fairerweise aber noch drin.