Die Fletchers: Eine große Familiengeschichte
Der Fabrikbesitzer Carl Fletcher wird aus der Einfahrt seines Anwesens in Long Island entführt. Die Aufregung ist groß, aber nachdem das geforderte Lösegeld gezahlt wurde, kehrt er nach einer Woche zurück zu seiner Familie. Aber das Ereignis wird die Familie Fletcher von nun an immer begleiten – und nicht nur Carl, auch sein Frau Ruth und allen voran seine drei Kinder Beamer, Nathan und Jenny müssen einen Weg finden mit dem Familienerbe zu leben…
Brodesser-Akner nimmt sich in „Die Flechters von Long Island“ wirklich die ganz großen Themen vor: Von transgenerationalen Traumata, Reichtum, seinem korrumpierenden Effekt und dem American Dream zu dysfunktionalen Familiendynamiken, Sucht, Schuld und Sühne – anhand einer amerikanisch-jüdischen Familie zeigt die Autorin die ganze Breite, Tiefe und Absurdität des Lebens.
Nach einem temporeichen Einstieg rund um die Entführung, nimmt die Autorin einiges an Tempo heraus. Dafür tauchen wir ein in die Leben und das Leiden der Familienmitglieder, vor allem die der drei Geschwister. Nacheinander erfahren wir von ihren Geheimnissen, ihrer Psyche und ihren inneren Dämonen– hier fand ich einiges etwas vorhersehbar und der Roman hat die ein oder andere Länge entwickelt.
Dennoch hat es die Autorin geschafft mich in den Sog der Familiengeschichte hineinzuziehen und den Spannungsboden hoch zu erhalten. Das liegt auch an ihrem bitterbösen Humor, dem satirischen Charakter der Erzählung und den scharfen Beobachtungen in menschliche Abgründe.
Für mich sind „Flechters von Long Island“ daher eine sehr gelungene Verbindung von Familienporträit, amerikanischer Geschichte und Gesellschaftskritik.
Fazit: Ein großer, ambitionierter Roman von einer spannenden Autorin, der mich - trotz der ein oder anderen Länge – sehr fasziniert und unterhalten hat.
Brodesser-Akner nimmt sich in „Die Flechters von Long Island“ wirklich die ganz großen Themen vor: Von transgenerationalen Traumata, Reichtum, seinem korrumpierenden Effekt und dem American Dream zu dysfunktionalen Familiendynamiken, Sucht, Schuld und Sühne – anhand einer amerikanisch-jüdischen Familie zeigt die Autorin die ganze Breite, Tiefe und Absurdität des Lebens.
Nach einem temporeichen Einstieg rund um die Entführung, nimmt die Autorin einiges an Tempo heraus. Dafür tauchen wir ein in die Leben und das Leiden der Familienmitglieder, vor allem die der drei Geschwister. Nacheinander erfahren wir von ihren Geheimnissen, ihrer Psyche und ihren inneren Dämonen– hier fand ich einiges etwas vorhersehbar und der Roman hat die ein oder andere Länge entwickelt.
Dennoch hat es die Autorin geschafft mich in den Sog der Familiengeschichte hineinzuziehen und den Spannungsboden hoch zu erhalten. Das liegt auch an ihrem bitterbösen Humor, dem satirischen Charakter der Erzählung und den scharfen Beobachtungen in menschliche Abgründe.
Für mich sind „Flechters von Long Island“ daher eine sehr gelungene Verbindung von Familienporträit, amerikanischer Geschichte und Gesellschaftskritik.
Fazit: Ein großer, ambitionierter Roman von einer spannenden Autorin, der mich - trotz der ein oder anderen Länge – sehr fasziniert und unterhalten hat.