Unterhaltsam, wenn auch etwas langatmig

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stephi19 Avatar

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Das Cover spricht mich an und wirft direkt die Frage auf: Wird es ein Feuer geben? Allerdings fehlt mir ein Inhaltsverzeichnis über die Kapitel, um einen Überblick über den Roman zu erhalten. Unterkapitel hätten dem Roman außerdem mehr Struktur verliehen.
Der Roman beginnt damit, dass die Lesenden direkt angesprochen werden. Der allwissende Erzähler berichtet uns von Carls Entführung. Und im Folgenden bekommen wir einen Einblick in das Leben einer sehr reichen jüdischen Familie in Long Island der 80er.
Die Erzählung beginnt interessant, amüsant, etwas atemlos.
Aber dann folgt ein recht ermüdender und leider auch nicht sehr origineller Teil, in dem es um Beamer, den reichen, verwöhnten Sohn, seine Eskapaden mit Sexarbeiterinnen und Rauschmitteln und seine Talentlosigkeit geht. Offenbar eine der Folgen der Entführung. Seine Familie und ihr Umgang mit der Vergangenheit werden auf ähnliche Weise - mehr oder weniger ermüdend - ergänzt. Neben dem Trauma der Entführung taucht auch immer wieder das generationenübergreifende Trauma des Holocausts auf und wie es die verschiedenen Generationen beeinflusst und verbindet. Interessant ist dabei der unterschiedliche Zugang der Generationen.
Der Schreibstil ist kurzweilig und unterhaltsam, etwas langatmig. Die Figuren und ihre Konflikte wirken jedoch an manchen Stellen belanglos auf mich.