Die schnelle Aggie

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nadines_buecher Avatar

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Wir begegnen der 104-jährigen Aganetha Smart im Pflegeheim, wo sie schwerhörig und fast blind ihre Tage verbringt, eingesperrt, wie sie es empfindet. Denn seit jeher ist Aggie gewohnt, sich zu bewegen, zu laufen, zum Teil auch schneller zu sein als alle anderen. Sie ist die letzte noch Lebende der Geschwister Smart. Ihre Halbgeschwister starben entweder bereits bei der Geburt oder in Aggies Jugendjahren, auch durch den Krieg. Nur ihre ältere Schwester Cora erreichte das Millennium. Aggie wuchs auf einer Farm auf, umgeben von ihren melancholischen Vater, der eine Maschine erfindet, die mit Windkraft betrieben wird, und dem Friedhof, der ihre älteren Halbgeschwister und die erste Frau ihres Vaters beherbergt. Ihre Halbschwester Fannie ist Aggies Vertraute, doch auch eines Tages weist Fannie Aggie zurück. Hat sie eine Affäre mit dem Ehemann ihrer jüngeren Schwester Edith, dem Farmer Carson? Aggie ist verwirrt, verrät die Schwester jedoch nicht sondern tut, was sie am besten kann: sie rennt. Eines Tages nun tauchen zwei junge Leute im Pflegeheim auf, Kaley und Max - sofern dies ihre wirklichen Namen sind. Die junge Frau gibt an, mit Aggie verwandt zu sein, doch diese meint, das ausschließen zu können, da all ihre Verwandten ja tot seien. Sie ist neugierig, was die beiden jungen Leute von ihr möchten, Aggies Abenteuerlust erwacht.
Interessant sind Aggies Ansichten, die Ansichten eines sehr erfahren Menschen, was Lügen und den Rausch des Laufens betrifft. Als Ich-Erzählerin führt sie uns im Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit durch ihre Geschichte. Welch düsteres Geheimnis lastet auf ihr?
Zeitgeschichte und Lebensgeschichte, für mich immer wieder eine reizvolle Sache und deshalb vier Sterne für die Leseprobe.