Eine Frau, die ihrer Zeit mehrere Schritte voraus war

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Aganetha Smart ist 104 Jahre alt und lebt in einem Pflegeheim. Doch trotz ihrer Gebrechlichkeit ist sie keine gewöhnliche alte Dame. Aggie war eine bekannte Läuferin, die bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewann. Es war aber auch keine einfache Zeit für Frauen. Es war eine Revolution, da Frauen bisher von einer Teilnahme ausgeschlossen waren.
Zwei junge Leute möchten Aggie für eine Dokumentation interviewen. Ich denke, dass wir mehr über Aggies Vergangenheit und ihrer Heimat aus Kindheitstagen im Zuge dieser Dokumentation erfahren werden. Immerhin kommt Aggie vom Land und musste als junge Frau in eine große Stadt ziehen, um ihre Wünsche zu verwirklichen. In dieser unbekannten Welt des Stadtlebens zu bestehen, erfordert nicht nur Mut, Durchhaltevermögen und Lektionen, sondern auch einen "harten Schutzpanzer". Schließlich hatten die Frauen zu dieser Zeit eine ganz andere Geschlechterrolle zu erfüllen.
Ich würde gerne mehr erfahren, was diese Zeit für Sportlerinnen bedeutete. Welche Anstrengungen und Opfer sie erübrigen mussten, um sich zu beweisen und was speziell Aggies ganz eigene Geschichte ist. Der Schreibstil gefällt mir bislang gut, der den Leser durch Zeitblenden in die Vergangenheit und in die Gegenwart mitten ins Geschehen bringt. Nützlich und zudem sehr leserfreundlich finde ich den Stammbaum, um Personen im weiteren Verlauf der Geschichte zuordnen zu können.
"Die Frau, die allen davon rannte", lautet der Titel. Doch was ist genau damit gemeint? Es heißt, dass sie zumindest den vorherrschenden Konventionen nicht davon rennen konnte. Dennoch scheint Aggie eine moderne Frau zu sein, die ihrer Zeit nicht nur sportlich, sondern auch im Denken mehrere Schritte voraus war.