Zeitzeugin des 20.Jahrhunderts

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hennie Avatar

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„Die Frau, die allen davonrannte“ handelt von der 1908 geborenen Aganetha Smart.
Im Vorwort lernt der Leser diese uralte Dame kennen. Sie befindet sich einem Pflegeheim, von Fremden umgeben. Alle ihre Lieben sind schon lange gestorben. Trotz ihres hohen Alters ist sie noch ganz pfiffig im Kopf, aber der Körper will nicht mehr so recht. Sie meint dazu:
“Ich bin in einem Zustand, der schlicht wirkt. Aufs Nötigste zusammengestutzt. Reduziert. Eingedampft.“
Sie lebt von ihren Erinnerungen, z.B. an Fanny, die große Schwester aus der 1. Ehe ihres Vaters, an Robert, genannt Robbie, der sich im Krieg befand und nicht heimkehrte.
Ich nehme an, dass die beiden jungen Menschen, die behaupten mit ihr entfernt verwandt zu sein und sie aus dem Heim holen, die Lebensgeschichte aus der alten Frau herauskitzeln.
Immerhin ist Aganetha (ein sperriger Name!), genannt Aggie eine Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts.
Die kurze Leseprobe gibt einen bewegenden, emotionalen Einblick in das Leben der Aganetha Smart, die schon als sehr junger Mensch viel Trauriges (die vielen toten Geschwister!) erleben musste.
Das Cover des springenden Mädchens und der Schreibstil der Autorin gefallen mir.