Ein langes Leben

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smberge Avatar

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Inhalt:

Aganehta Smart ist 104 Jahre alt und blickt auf ein interessantes Leben zurück. Sie ist eine begeisterte Läuferin und hat bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 für Kanada eine Goldmedaille im 800m Lauf gewonnen. Das war damals eine absolut Pioniertat. Wir lernen Aggie als alte Frau kennen, die im Altersheim lebt, ihre Fraunde und Bekannte leben schon lange nicht mehr und umso überraschter ist sie, als sie zwei junge Leute besuchen, die sie interviewen wollen und mit ihr das Heim verlassen. Zusammen mit Aggie suchen sie wichtige Orte ihres Lebens auf, die bei Aggie Erinnerungen an ihr spannendes und auch trauriges Leben auslösen

Meine Meinung:

Mit Aggie lernen wir eine Frau kennen, die in ihrer Jugend eine Pionierin im Frauensport war. Spannend sind hier die Beschreibungen, unter welchen Bedingungen Frauen Sport treiben mußten. Ohne spezielle Sportkleidung, mit moralischen Beschränkungen und einfachen Trainingsbedingungen war die Situation für eine Sportlerin nicht einfach. Umso beeidruckender sind die Leistungen der Frauen in diesen frühen Jahren.
Ich hatte allerdings erwartet, dass der Sport in diesem Buch einen größeren Raum einnimmt, jedoch war es nur ein Thema, das hier behandelt wurde. Einen größeren Raum nimmt die Familiengeschichte Aggies ein, die leider von vielen Todesfällen und dramatischen Ereignissen geprägt ist. Ich war aufgrund der Buchbeschreibung davon ausgegangen, dass hier das zentrale Thema das Sportlerleben dieser Frau ist, jedoch stellte sich heraus, dass wir es hier vielmehr mit einer traurigen Familiengeschichte zu tun haben.
Die Ereignisse in der Vergangenheit werden in die Rahmenhandlung in der Gegenwart eingeflochten. Leider sind die Übergänge zwischen den Ereignissen in der Gegenwart und denen in der Vergangenheit nicht immer klar zu erkennen und sehr fließend. Auch sind die Rückblenden nicht zeitlich aufsteigend, so dass mir hier der chronologische Ablauf nicht immer ganz klar war.

Insgesamt handelt es sich um sehr lesenswertes Buch mit einem spannenden Blick in die Frühzeit des Frauensports, jedoch macht die Autorin es den Lesern unnötig schwer, die Ereignisse einzuordnen und das Buch entspannt zu lesen.