Tolle, bewegende Geschichte

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Welche Frau liest nicht gerne Bücher über eine starke Frau? Das dachte ich mir, als ich dieses Buch zur Hand nahm.
Die Geschichte handelt von Aganetha, die mittlerweile über 100 Jahre alt ist und im Altenheim ist. Doch ihr Leben war sehr aufregend und bewegend. Sie gewann als erste Frau olympisches Gold im 800 Meter-Lauf.
Das Buch beginnt mit der Kindheit Aganethas. Schon hier wird klar, dass sie es nicht leicht hat. Denn die Familie musste schon viele Schicksalsschläge wegstecken. Doch Aggie macht erste Berührungen mit ihrem Hobby: Dem Laufen.
Nach und nach taucht der Leser in das Leben von Aggie ein. Allerdings ist das Buch nicht chronologisch erzählt. Diese Sprünge waren für mich anfangs sehr verwirrend und ich musste mich erst daran gewöhnen. Das lag unter anderem auch daran, dass manchmal aus Dinge angespielt wird, die man als Leser noch gar nicht weiß. Und dann hatte ich immer das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Auf der anderen Seite machte diese Form des Erzählens die Geschichte natürlich auch spannend.
Außerdem gibt es immer wieder Blenden in die Gegenwart, also die Aggie von heute. Hier fand ich es wirklich beeindruckend, wie der "Verfall" der alten Dame geschildert wurde. Von der Olympionikin zur alten, fast blinden Dame im Rollstuhl.
Das ganze Buch war einfach nur bewegend. Aganetha erlebt so viele Höhen und Tiefen. Sie verliert und überlebt so viele geliebte Menschen... ich habe beim Lesen richtig mitgefiebert.
Die Sprache des Buches ist relativ frei von Emotionen. Es sind eher Schilderungen, wie man sie in Biografien vermutet. Der Schreibstil passt super zum Charakter der Protagonistin, die auch eher ruhig und gefasst ist.
Ich war so in der Geschichte aufgegangen, dass ich wirklich dachte, es handelt sich um eine echte Lebensgeschichte. Erst durch das Nachwort wurde mir klar, dass es reine Fiktion war. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das etwas enttäuscht :) Ich habe mich so verbunden mit Aggie gefühlt...
Insgesamt ist das Buch wirklich toll, wenn auch nicht unbedingt leichte Kost. Weil ich manchmal ein paar Probleme hatte, die Sprünge in der Geschichte zu verankern, bekommt das Buch von mir 4 Sterne!