Eine Frau in der Lebensmitte

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schwarze-katze Avatar

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Eva hat sich viele Jahre um ihre behinderte Tochter Alisa gekümmert. Für ihren Mann Johannes und ihre Ehe blieb da kaum Platz. Doch nun ist Alisa erwachsen und zieht aus. Von Johannes hat sich Eva über die Jahre entfremdet, ihren Beruf hat sie schon lange nicht mehr ausgeübt. Nun ist sie plötzlich allein und weiß mit ihrer Zeit nichts anzufangen. So geht sie immer öfter im Park spazieren. Dort lernt sie Ben kennen, der ihr zuhört.

Das Buch beginnt sehr emotional. Man erfährt viel über Evas Tocher, die einen Unfall hatte. Eva opfert sich für ihr Kind auf und vernachlässigt sich selbst. Als Leser kann man gut mit Eva mitfühlen. Auch dann, als Eva nach dem Auszug ihrer Tochter allein ist, kann man sich gut in sie hinein versetzen.
Das Buch beschreibt sehr gut, wie es einer Frau in der Lebensmitte geht, die plötzlich ihr Leben neu überdenken muss. So wie Eva geht es sicher vielen Frauen, wenn die Kinder ausziehen. Plötzlich ist der ganze Lebensinhalt weg und man stellt fest, dass einen mit dem Partner nur noch wenig verbindet. Da stellt sich für viele Frauen die Frage, was man nun mit dem Leben anfangen soll.

Der Schreibstil der Autorin ist gut, und die Geschichte ist oftmals sehr nachdenklich. Wenn man selbst wie Eva in der Lebensmitte ist, dann gibt einem das Buch viele Denkanstöße.
Leider passiert aber oft auch recht wenig und die Geschichte ist stellenweise etwas langatmig. Ein bisschen mehr Spannung hätte dem Buch gut getan.