Nicht überwältigend

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emmmbeee Avatar

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Die Schauspielerin Eva Rosenberg hört mit ihrem Beruf auf, als ihre Tochter nach einem schweren Unfall querschnittgelähmt bleibt. Ganz ihrem Kind gewidmet, öffnet sich eine große Leere, als das Mädchen in eine Wohngemeinschaft zieht. Die Ehe mit dem vielbeschäftigten Johannes ist beinahe keine mehr, Eva ist meist allein, ihr Mann bis in die späte Nacht in seiner Firma oder auf Geschäftsreisen. So ist sie empfänglich für den Charme einer Bekanntschaft aus dem Englischen Garten. Endlich kann sie wieder glücklich sein. Doch ist sie immer noch verheiratet. Welche Schritte soll sie als nächstes setzen, zumal der Wiedereinstieg in den Film möglich geworden ist?
Den soeben erschienenen Roman „Die Frau im Park“ hatte ich schnell durch. Er liest sich rasch und leicht. Meine Sympathien gelten hauptsächlich der Freundin, die trotz ihrer Berufstätigkeit und ihrer eigenen Familie meist für Eva da ist und ihr aus manchem Tiefpunkt hilft. Auch der Sportlehrer Ben macht in jeder Hinsicht bella figura, während der Ehemann nicht ganz klar einzustufen ist.
Die Sprache ist flüssig und farbig, der Erzählstrom hat Drive und Leben. Die Personenzahl ist übersichtlich, die Seitenzahl auch. Soweit alles okay und angenehm.
Aber stets hatte ich das Gefühl, dass ich diesen Stoff bereits kenne. Jedenfalls ließ sich bereits zu Beginn eine Prognose erstellen, wie das Buch endet und welche Komplikationen sich bei der neuen Liebesbeziehung ergeben werden. Es gibt wenig wirklich Überraschendes, höchstens die Szenen in der Kneipe, wenn sich Eva auf der Impro-Bühne versucht. Ja, und dass der Ehemann ein so braver sein soll. Nein, ich bin nicht gerade überwältigt von diesem Buch.
Doch ist es eine leichte Lektüre, gerade recht für heiße Sommertage. Der Roman wird bestimmt seine Liebhaber finden.