Ruhige Geschichte

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mandel61118 Avatar

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Viele Jahre lang hat sich die ehemalige Schauspielerin Eva um ihre querschnittsgelähmte Tochter Alisa gekümmert. Als diese auszieht, um in Berlin ein Studium aufzunehmen, spürt Eva eine große Leere in ihrem Leben. Das Verhältnis zu ihrem Ehemann Johannes, der nur für die Arbeit zu leben scheint, ist seit dem Unfall der Tochter distanziert. Im Park trifft Eva auf Ben ...

Das Cover des Buches finde ich sehr verspielt und romantisch, die Farben wunderschön - solche Cover liebe ich.

Der Grundtenor des Buches ist sehr ruhig und beschaulich. Es geht nicht um große Ereignisse, sondern um die kleinen Dinge des Lebens. Das finde ich sehr schön umgesetzt.
Vom Sprachlichen her hat mich das Buch allerdings nicht besonders beeindruckt. Von Anfang an empfand ich die Sprache als etwas banal und betulich; da fehlte mir irgendwie das Besondere.

Die Figuren fand ich alle sympathisch. Mit Eva konnte ich mich gut identifizieren. Was mir allerdings – wie in so vielen anderen Büchern mit dieser Thematik – überhaupt nicht gefiel, war, das sich ein Teil der "Spannung" daraus ergibt, dass die Protagonisten einfach nicht miteinander reden. Von Anfang an stimmt es in der Beziehung zwischen Eva und Johannes nicht mehr, doch statt ihren Mann einfach nach seinen Gefühlen zu fragen, bleibt Eva das ganze Buch über im Ungewissen über seine Empfindungen und schiebt ein klärendes Gespräch bis fast zum Ende des Buches auf. So etwas finde ich immer sehr ärgerlich.

Die Grundthematik des Buches – eine Frau in der Mitte ihres Lebens, die sich einen neuen Sinn suchen muss – spricht mich sehr an. Ich finde, die Autorin hat dieses Thema gut ausgestaltet. An einigen Stellen war mir das Geschehen dann doch etwas zu unaufgeregt.

Alles in allem empfinde ich "Die Frau im Park" als angenehmes, ruhiges Buch mit einigen Schwächen.