Frauen im Vietnamkrieg

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leana Avatar

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Die junge Frances McGarth, Tochter einer „höheren“ Familie, hat mehrere Gründe um als Krankenschwester nach Vietnam zu gehen. Zum einen will sie ihre Familie, besonders ihren Vater, stolz machen, will es an seine „Heldenwand“ (an der nur Männer der Familie verewigt sind) schaffen, sie will ihrem Bruder Finley, der nach Vietnam einberufen wurde, folgen und nahe sein und sie will als Krankenschwester helfen. Als auf der Abschiedsparty für ihren Bruder sein Freund dann noch zu ihr sagt „auch Frauen können Helden sein“ steht ihr Entschluss fest. Immerhin ist sie Krankenschwester und die werden auch in Vietnam gebraucht.
Sie hält auch an ihrem Entschluss fest als die Nachricht kommt, dass ihr Bruder gefallen ist, sehr zum Missfallen ihrer Eltern.
In Vietnam angekommen muss sie erkennen, dass ihre Ausbildung als Krankenschwester so gar nichts mit dem Dasein als Krankenschwester in einem Kriegsgebiet zu tun hat. Sie stößt physisch und psychisch an ihre Grenzen.
Als sie nach 2 Jahren nicht mehr als idealistisches junges Mädchen, sondern als selbstbewusste junge Frau (die sich innerlich aber viel älter fühlt) nach Amerika zurückkommt wird ihr aber nur Ablehnung und Verachtung entgegengebracht.

Kristin Hannah ist hier ein gut recherchiertes Buch gelungen. Sie zeigt die Schrecken dieses Krieges aus der der Sicht der Frauen auf und wie Amerika nach diesem Krieg mit seinen „Helden“ umgegangen ist. Besonders mit den Frauen die in diesem Krieg gedient haben. Denn nach der damaligen Meinung gab es keine Frauen in Vietnam. Das bekommt auch die Protagonistin Frankie oft hören wenn sie sich Hilfe holen will.
Der Schreibstil der Autorin ist wie immer angenehm zu lesen, das Buch ist interessant geschrieben und rutscht auch nicht ins kitschige ab wenn es um Themen wie Freundschaft und Liebe geht.
Für mich war es ein absolut lesenswertes und packendes Highlight mit einer klaren Leseempfehlung.