Die Schatten der Vergangenheit

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streifi Avatar

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Amélies Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Sie kann nach einem Schicksalsschlag nicht zurück ins Leben finden. Daraufhin beschließt sie nach Collioure zu fahren und im Haus ihrer Großmutter eine Auszeit zu nehmen. Bei einem Besuch bei ihrer Großmutter im Seniorenheim drückt diese ihr ein altes Tagebuch in die Hand, mit dem Auftrag es zu lesen. Bei der Lektüre stellt sich heraus, dass ihre Großmutter ihr Leben lang ein Geheimnis gewahrt hat, das nun gelüftet werden soll.

Am Anfang fiel es mir etwas schwer ins Buch zu kommen, weil mir Amélie in ihrem Jammertal ein wenig auf den Keks ging. Sie scheint unter einer Depression zu leiden und lässt niemanden an sich heran. Umso erstaunlicher ist dann allerdings die Veränderung, die dann in Collioure vor sich geht. Hier schafft sie es, sich wildfremden Menschen zu öffnen und relativ schnell ins Leben zurück zu finden. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich an dem Buch habe.

Die Geschichte von Isabelle, Amélies Großmutter, ist wirklich tragisch und zeigt, dass man Menschen nicht nach ihrem Äußerem oder ihrer Nationalität beurteilen sollte. Die Nebenfigur des Benjamin, dem unerwarteten Mitbewohner Amélies, bleibt lange im Dunkeln und löst sich erst spät auf.

Der Schreibstil ist spannend und das Kopfkino läuft auch von Anfang an. So hat man sowohl die Geschichte in der Gegenwart, als auch die in der Vergangenheit sofort vor Augen. Und die Baguettes und die Dips, die Amélie kreiert, würde ich gerne mal probieren. Auch die Gegend um Collioure muss wunderschön sein, ein Platz, an dem man auch gerne Urlaub machen würde.

So kann ich dieses Buch durchaus empfehlen und auch die folgenden Bände werde ich im Auge behalten.