Fantastischer Sommerroman!

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Der von Silke Ziegler geschriebene Roman spielt an der Côte Vermeille im kleinen Küstenort Collioure. Die Protagonistin Amélie befindet sich seit dem Tod ihres Mannes und Sohnes vor drei Jahren in einer Art Trancezustand, der ihr jegliche Lebensfreude, Energie und Emotionen raubt. Einer spontanen Idee folgend rafft sie sich auf und fährt in das Elternhaus ihres Vaters, eine alte Baguetterie, nach Frankreich, um wieder ins Leben zu finden.
Die französische Lebensart, die Meeresluft, alte Freunde und Familie und nicht zuletzt der zu Beginn unerwünschte Mitbewohner Benjamin Lemarre lassen Amélie wieder Farben in ihrem Leben sehen.
Parallel zu diesem Strang wird durch das Tagebuch von Amélies Oma, welches diese ihr gegeben hat, die Geschichte einer Liebe erzählt, die viele Jahre zurückliegt, aber nie vergessen wurde.

So erzählt die Autorin eingebettet in eine fantastische Landschaft von tiefen Emotionen. Sie reißt außerdem immer wieder die Thematik der deutschen Besatzung Frankreichs an. Dieser so ernsthafte und wichtige Handlungsstrang, lässt diesen Roman abseits der Liebesgeschichte(n) sehr tiefgründig werden.
Der Spannungsaufbau gestaltet sich sehr gut im Buch. Durch das Auftauchen des Tagebuchs will man wissen, wie es weiter geht und ob Amélie ihr Versprechen halten kann. Doch auch Amélies emotionale Entwicklung ist liebevoll und sehr nachvollziehbar gestaltet. Der Leser lacht, weint und schreit innerlich mit ihr mit.

Ich kann das Buch sehr empfehlen! Es ist eine sehr gelungene Mischung aus Sommerroman zum Kopf frei bekommen und historischer Kost, die dem ganzen einen angenehmen ernsthaften Touch verleiht. Mich hat die Autorin mit ihrem ersten Teil der Reihe überzeugt und ich werde mir bestimmt die anderen ebenfalls zulegen!