Fesselnder Familienroman vor wunderschöner Kulisse

Nach einem schweren Schicksalsschlag reist Amélie in die französische Heimat ihrer Großmutter, um wieder zu sich zu finden. Im Haus ihrer Oma angekommen, stellt sie fest, dass die obere Etage von dem Journalisten Benjamin bewohnt wird. Ihre Großmutter Isabelle, die hochbetagt im Seniorenheim lebt, überreicht ihr ein altes Tagebuch, in dem sie ihre tragische Liebesgeschichte zu einem deutschen Soldaten während des zweiten Weltkrieges aufgeschrieben hat. Gemeinsam mit Benjamin versucht Amélie, das Geheimnis von Isabelles Vergangenheit aufzudecken..... Das Cover des Buches ist wunderschön und lud mich sofort zum Lesen ein. Die Sprache ist einfach und flüssig, so dass man sofort mittendrin im Geschehen ist. Zwar ist zum einen die Liebesgeschichte zwischen Amélie und Benjamin, zum anderen die Auflösung des Familiengeheimnisses vorhersehbar, das tut dem Lesefluss aber keinen Abbruch. Mit viel Lokalkolorit und Liebe zu Frankreich wird das kleine Dorf Collioure beschrieben. Beim Lesen bekommt man sofort Lust, auch dorthin zu reisen. Großmutter Isabelles Geschichte aus dem Jahr 1944 ist sehr berührend und fesselnd. Man erfährt viel über die Besatzungszeit und darüber, wie die französische Bevölkerung unter den Deutschen litt. Die Personen sind sehr sympathisch, allen voran Benjamin und Großmutter Isabelle. Amélie verhält sich Benjamin gegenüber leider oft schnippisch, ja grob, obwohl er immer freundlich und rücksichtsvoll zu ihr ist. Deswegen war ihr Sympathiefaktor nicht ganz so hoch wie bei den anderen Charakteren. Alles in allem ein schönes, unterhaltsames Buch vor wunderschöner Kulisse.