gut gelungen

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natti Avatar

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Inhalt:
Nach einem schweren Schicksalschlag reist Amélie nach Collioure in die Heimat ihrer Großmutter, um Abstand zu gewinnen und in der südfranzösischen Provinz wieder zu sich zu finden. Als sie in das alte Haus ihrer Oma kommt, muss sie jedoch feststellen, dass die obere Etage an einen Journalisten vermietet ist. Wenig erfreut über ihren Mitbewohner Benjamin beschließt Amélie ihre Zeit in der alten Baguetterie im Erdgeschoss zu verbringen und hier wieder zu backen. Als sie ihre Großmutter Isabelle im Seniorenheim besucht, überreicht diese ihr ein altes Tagebuch, in dem sie ihre eigene tragische Geschichte über die Beziehung zu einem deutschen Wehrmachtsoldaten festgehalten hat. Amélie versucht, gemeinsam mit Benjamin das Geheimnis aus Isabelles Vergangenheit zu lüften und genießt dabei seine Nähe mehr, als sie sich zunächst eingestehen will … Wird sie sich trauen, wieder nach den Sternen zu greifen?

Meinung:
Ich mag diese Geschichte.
Wir lesen aus der Sicht von Amelie, Benjamin und Großmutter Isabelle- hierbei aber in Form von Tagebucheinträgen.

Ich mochte die beiden Frauen sehr gerne und man erlebt beim lesen mit, wie sie mit ihren schweren Schickalen leben. Beide müssen oder mussten schwere Zeiten durchmachen und ich habe mit beiden mitgelitten, sogar die ein oder andere Träne vergossen.
Es ging mir wirklich sehr nahe, was beide Frauen verloren haben.
Isabelle im Krieg und Amelie vor wenigen Jahren.

Ich kenne Frankreich nur von Bildern her, aber hier ist alles so anschaulich beschrieben, das ich mir sehr gut alles vorstellen konnte. Das Haus der Großmutter, die Baguetterie, die Küste, die Straßen....
Man glaubt, dort zu sein.

Zuerst mochte ich die Ausschnitte von Isabelle nicht, denn sie spielen im Krieg und sowas mag ich einfach nicht lesen. Aber nach einer weile fand ich es interessant. Man bekommt hautnah mit, wie es in Frankreich während des Krieges war. Hart, ernst und sehr schwer. Man kann kaum glauben das Menschen so etwas miterleben mussten.
Entberungen, kaum essen, die Männer im Krieg- vermisst, verschleppt, gestorben-...einiges ist auch sehr hart und ich war manchmal sprachlos, wie Menschen miteinander umgehen...
und dann noch die Liebe dazwischen...

Aber auch Amelies Szenen fand ich sehr berührend. Sie verliert Kind und Mann und kommt einfach nicht aus ihrere Trauer und ihrem Loch raus. Erst der Urlaub in Frankreich und das Tagebuch der Großmutter holt sie langsam ins Leben zurück.

Und Benjamin- wer ist er und was hat er vor? Er ist Journalist und will über Frankreich schreiben. Dabei kommt er Amelie in die Quere und auch nahe...Ihn fand ich etwas undurchsichtig. Nur langsam lernt man ihn kennen.

Das Ende fand ich sehr rührend, traurig und wunderschön zugleich.
Es passt total und ich habe hier echt geweint...

Ich kann das Buch nur empfehlen...