Liebe in einer schwierigen Zeit

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gisel Avatar

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Auch drei Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag ist Amélies Leben von Trauer geprägt. Sie entschließt sich, nach Collioure zu reisen, in die südfranzösische Heimat ihres Vaters. Doch das alte Haus ihrer Großmutter ist an einen Journalisten vermietet, Amélie muss sich mit dem Mitbewohner zurechtfinden. Ihre Großmutter Isabelle gibt ihr überraschend ihr altes Tagebuch, das ein Geheimnis enthalten soll. Während Amélie sich an ihre früheren Besuche bei ihrer Oma und in deren Baguetterie erinnert, liest sie sich fest an Isabelles tragische Geschichte über ihre Beziehung zu einem deutschen Wehrmachtsoldaten.

Amélie ist eine junge Frau, die mit dem Tod ihres Mannes und ihres kleinen Sohnes den Lebenswillen verloren hat. Doch anfangs hatte ich Mühe, mich in sie hineinzuversetzen, denn ihr Verhalten gegenüber dem Mieter des Hauses ist untragbar. Mehr Spannung ergab sich für mich aus der Tagebuchgeschichte der Großmutter, und das versprochene Geheimnis hat eine Menge Sprengkraft. Die Handlungsstränge verlaufen abwechselnd und in zwei Zeitebenen. Gut gelungen ist die historische Einbettung der Geschehnisse während der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht. Die Kulisse der Purpurküste ist bombastisch, sie weckt die Sehnsucht nach einer Reise nach Südfrankreich.

Dieses Buch über Frauen in einer schwierigen Zeit hat mir vor allem wegen Isabelles Lebensgeschichte gefallen. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.