Drei Generationen starke Frauen

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gisel Avatar

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Maria Roderich erbt Ende des 19. Jahrhunderts von ihrem Vater das Herrenhaus Principal mitsamt dem Wein, den das Landgut produziert hatte. Nachdem die Reblaus den gesamten Bestand an Reben vernichtet hat, geht der Vater mit ihren vier Brüdern nach Barcelona, wo diese ihre Studien beenden sollen als Start in ihre berufliche Karriere. Maria fühlt sich zunächst lebendig begraben in diesem Haus, doch dann setzt sie den Grundstock für den weiteren Erfolg des Hauses. Kurz vor den Wirren der Revolution wird ein ehemaliger Vorarbeiter ermordet aufgefunden, direkt vor dem Herrenhaus. Erst nach dem Ende der Revolution, 1940, kann der damalige Inspector den Fall wieder aufnehmen. Er gräbt sich durch die Geschichte der Familie und stößt dabei auf viele Verwicklungen, die das Herrenhaus und die Familie der Principal betreffen.
Der Einstieg in die Geschichte ist etwas mühsam, denn sie geht über drei Generationen von Frauen, die alle Maria heißen. Erst wenn sich die Zeitebenen geklärt haben, kann sich der Leser auf die Geschichte und vor allem um den Kriminalfall konzentrieren, wobei ganz nebenbei die Geschichte der Familie aufgerollt wird. Obwohl die Erzählung manche Längen hat, ist der Kriminalfall sehr spannend erzählt mit vielen überraschenden Wendungen, wobei als heimliches Vorbild Agatha Christies Hercule Poirot dient. Besonders gelungen sind die Charaktere der Personen, die auf dem Weingut eine Rolle spielen, wie auch der des Ermittlers Inspector Recarder. Sie sind nicht nur einzigartig, sondern auch sehr stimmig in sich selbst. Es ist nicht einfach, diese Geschichte einem bestimmten Genre zuzuordnen, unterhaltsam ist es jedoch trotzdem (oder gerade deswegen).