Interessante Familiensaga

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lealein1906 Avatar

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„Die Frauen von La Principal“ hat mir gut gefallen, deswegen gebe ich vier Sterne, weil ein wirklich herausstechendes Merkmal für mich gefehlt hat. Es geht um die Geschichte von vier Generationen Frauen, die dem Vorsitz auf einem Weingut in Spanien haben. Dabei durchleben sie nicht nur persönliche Glückszeiten und Krisen, sondern auch die des Landes und der Weinindustrie, zum Beispiel durch Kriege oder Schädlinge. Etwas verwirrend ist dabei manchmal, dass alle Frauen Maria heißen, aber irgendwann blickt man da anhand der Spitznamen durch. Alle diese Geschichten werden mit einem Kriminalfall gewürzt.
Das Buch besticht in meinen Augen vor allem mit den unterschiedlichen Erzählperspektiven, das macht das Buch wahnsinnig interessant und kreiert viele neue Situationen. Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblicke in die frühere Zeit. Diese werden in kursiver Schrift geschrieben und haben immer einen Titel und eine Erzählweise, z. B. Märchen oder Träumerische Erinnerung. Hier hätte ich mir nur gewünscht, dass die Sprache vielleicht noch mehr variiert hätte, sodass man wirklich das Gefühl hat ein Märchen zu lesen.
Die Figuren und die verschiedenen Geschichten sind alle sehr gut entwickelt. Man findet so viele verschiedene Charaktere, die sich aber auch ergänzen und ganz unterschiedlich miteinander verstrickt sind. So werden auch fast alle Stimmungen versammelt, die für ein Buch wichtig sind: Liebe, Hass, Intrigen, Mord, Reue, Lust, Vergnügen, Vertrauen, Traurigkeit, Spannung…
Abschließend kann ich also nur sagen, dass die Familiensaga von La Principal ein Buch ist, das wirklich alle Emotionen eines menschlichen Lebens (oder um genauer zu sein mehrerer) vereint und sehr lebendig widergibt. Man fühlt sich dem Weingut zugehörig und wird direkt in die Geschichte hineingezogen. Der Kriminalfall bringt die nötige Spannung mit und auch die Auflösung am Ende des Buches fehlt nicht und ist sehr gelungen.