Auf den Spuren vergangener Generationen

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Seit ihrer Jugend ist Jane Flanagan von dem imposanten, leerstehenden viktorianischen Haus am Rande der Klippen ihres Heimatortes Awadapquit an der Küste Maines fasziniert. Zahlreiche Stunden verbringt sie dort lesend, verbringt eine Auszeit von ihrem instabilen Zuhause, das sie mit ihrer alkoholabhängigen Mutter und älteren Schwester teilt. Jahre später, mittlerweile eine renommierte Archivarin in Harvard, kehrt Jane nach dem Tod ihrer Mutter zurück. Sie ist an einem schmerzhaften Wendepunkt ihres Lebens angekommen und wird von der neuen Besitzerin ihres früheren Zufluchtsortes gebeten, Informationen zu den Vorbesitzern des Hauses zu sammeln – ein Auftrag, den Jane gerne annimmt und der sie bei ihren Nachforschungen auch auf die Spuren ihrer eigenen Wurzeln führt.

Welche Geheimnisse und verborgenen Schicksale verbirgt ein altes Gebäude, welche Geschichten kann es erzählen? Welchen Einfluss hat die Vergangenheit unserer Vorfahren auf unser eigenes Leben? Die Autorin geht diesen Fragen in den mehrere Generationen umfassenden Roman “Die Frauen von Maine” nach. Einfühlsam und mitreißend werden die Lebensgeschichten starker Frauenfiguren entfaltet, die geprägt durch die jeweilige Zeit, in der sie lebten, ganz unterschiedlich verlaufen und doch am Ende miteinander verwoben sind. Dabei geht es nicht nur um große Emotionen, sondern auch die historischen Hintergründe sind hervorragend recherchiert und liefern interessante Informationen über die Geschichte der indigenen Bevölkerung. Die unterschiedlichen vielschichtigen Charaktere sind sehr gut und anschaulich beschrieben und man begibt sich gerne mit Jane auf auf Spurensuche und Selbstfindung. Manche Passagen hatten für mich einige wenige Längen, aber insgesamt ist es ein sehr schöner, tiefgründiger Frauenroman mit historischem Background, der durch das malerische Setting an der Küste Maines gerade im Sommer für herrliche Lesestunden sorgt.