Interessanter teil der amerikanischen Geschichte

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ingohmes Avatar

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Eines Tages entdeckt Jane auf einem Vorsprung ins Meer ein verlassenes Haus. Immer wieder zieht es sie dorthin, auch um dort in Ruhe lesen und die unguten Verhältnisse zu Hause mit ihrer alkoholabhängigen Mutter für eine Zeit zu vergessen. Dazu passt das Buchcover hervorragend, das, wie in einem Gemälde von Edward Hopper, tiefste Einsamkeit zum Ausdruck bringt.
Das Haus hat eine wechselhafte Geschichte. Immer war es Heimstatt für allein gebliebene Frauen: Kanti, die vergeblich auf ihren verschleppten Mann wartet; Hannah, deren Mann vor ihren Augen mit seinem Schiff untergeht; Marilyn, die begnadete Malerin, deren Tochter in diesem Haus umkommt; und zuletzt Genevieve, die das Haus völlig umkrempelt und damit die Geister der Vergangenheit aufscheucht.
Von Geistern ist sehr viel die Rede, Geistererscheinungen, Geisterbeschwörungen, eine Reihe in ein Camp zu WahrsagerInnen….. ziemlich viel Okultes, darauf muss man sich einlassen. Auch die Alkoholabhängigkeit von Jane und die dadurch ausgelösten Konsequenzen nehmen einen großen – zu großen ? - Raum ein.
Sehr interessant, und dadurch finde ich das Buch sehr lesenswert, ist die Geschichte und vor allem die nicht aufgearbeiteten Ereignisse, die zur Ausrottung der indigenen Menschen in Maine geführt haben. Auch der Beginn der Shaker- Bewegung in den USA ist sehr informativ.
J. Courtney Sullivan versteht es, die Frauen lebendig und authentisch zu beschreiben. Selbst Jane wirkt trotz ihres Alkoholproblems als starke Frau mit durchaus liebenswerten Zügen.
Ein Buch, das ich trotz einiger Vorbehalte, gerne zum Lesen empfehle.