Die Frechen Krabben Band 1 und 2

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lunamonique Avatar

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Ich habe irrtümlich Band 2 zugeschickt bekommen, und solange es keinen anderen Platz dafür gibt, stelle ich die Rezension einfach hier ein.

„Die Frechen Krabben auf Gespensterjagd“ ist Band 2 der Frechen Krabben-Reihe. Ein zweiwöchiger Aufenthalt in Schloss Rittersberg löst bei den Frechen Krabben unbändige Vorfreude aus. Ob es dort wohl Gespenster gibt?

Gräfin Zieselwitz benötigt dringend jemanden der auf ihr Schloss aufpasst. Das Hausmeister-Ehepaar hat sich als Fehlbesetzung erwiesen. Die Mutter der Zwillinge Milli und Lilli ist die Hutmacherin der Gräfin und die Frechen Krabben Milli, Lilli, Emma und Lotte kümmern sich um das Gartengrundstück der Gräfin „Paradies“. Klar, dass Familie Floh samt Zwerghausschwein Emil eine Einladung aufs Schloss Rittersberg erhält. Das Abenteuer kann beginnen.

Band 2 „Die Frechen Krabben auf Gespensterjagd“ beginnt mit einer lustigen Schweinejagd. Eine Einkaufstour der Familie Floh im Tierfachgeschäft endet in einem unterhaltsamen Hindernisrennen. Mit dem actionreichen, humorvollen Start fällt der Einstieg in die Geschichte leicht. Zwergschwein Emil wird sofort zum Sympathieträger. Emil ist eigensinnig, stur, verschmust und verspielt. Das kleine Schwein ist der „heimliche“ Star der Frechen Krabben-Reihe. Die fast neunjährigen Zwillinge Milli und Lilli sind ein eingespieltes Team. Für Emils Chaos sind sie immer zu haben. Witzig ist Papa Max mit seiner Stadionsprecher-Masche. Er münzt jede alltägliche Situation in Spielfeld-Kommentare um. Auch Mutter Sofie kommt mit ihrem Faible für verrückte Hüte und Kleider im Laufe der Geschichte ungewöhnlich rüber. Das Abenteuer Schloss Rittersberg ist leider nicht so fesselnd wie erwartet. Es fließen keine originellen Ideen mit ein. Alles ist so oder so ähnlich schon mal dagewesen. Hui Buh lässt grüßen. Nur drei intelligente Tiere reißen etwas raus. Sehr schade. Die Charaktere und Haustiere hätten viel mehr Potential gehabt. So ist Band 2 zwar unterhaltsam, aber reißt eben nicht vom Hocker. Ungewöhnlich sind die etwas längeren Kapitelüberschriften. Thorsten Saleinas Illustrationen sorgen für Atmosphäre und untermalen den Humor der Geschichte. Wer ist Wuschelzwerg, wer Frau Schröder? Die Namen aller Haustiere sind besonders und bringen den Leser zum schmunzeln. Emil für ein vorwitziges Minischwein passt einfach. Tatsächlich spukt es auf Schloss Rittersberg. Was hat es mit dem Gespenst auf sich? Die Frechen Krabben müssen sich ihren Ängsten stellen und ein Rätsel lösen.

Das Cover mit dem lilafarbenen Hintergrund, dem auffälligen Titel mit der roten Herzkrabbe und der Fluchtszene mit Gespenst auf der Schlosstreppe zieht alle Blicke auf sich. In die Gestaltung des Buches wurde viel kreative Leidenschaft gesteckt. Es wirkt besonders. Die Freche Krabben-Reihe ist für Kinder ab 5 Jahren gedacht und spricht hauptsächlich Mädchen an. Der Erfolg ist vorprogrammiert. Die Geschichten können ruhig noch etwas Pepp und Einfallsreichtum vertragen.

Rezension zu Band 1 folgt jetzt:

Mit Band 1 „Die Frechen Krabben“ startet die Kinderbuchreihe von Autorin Barbara Rose. Die Zwillinge Milli und Lilli und ihre Mitschülerinnen Emma und Lotte sind beste Freundinnen. Lilli ist überzeugt, dass viele Abenteuer auf die Vier warten. Zeit eine Bande zu gründen.

Milli, Lilli, Emma und Lotte haben einen Geheimplatz beim alten Apfelbaum, wo sie sich treffen und mit Zwergschwein Emil und Neufundländer Wuschelzwerg herumtollen können. Zum Entsetzen der Freunde ist das Grundstück plötzlich eingezäunt. Was geht hier vor? Ausgerechnet die Eltern der Zwillinge Ben und Paul wollen hier ihr Häuschen bauen. Ben und Paul sind neu in der Klasse und haben es sich gleich mit Lilli verscherzt, weil einer von ihnen auf ihren Fuß getreten ist und sich nicht entschuldigt hat. Ein Schulwettbewerb kommt gerade recht. Wer baut das schönste Sitzmöbel, die vier Mädchen oder die zwei Jungs?

Band 1 beginnt mit einer Schweinejagd. Wer den zweiten Band auch gelesen hat, bekommt ein Déjà Vu. Beide Freche Krabben-Bände starten ähnlich, mit einer Familien-Jagd auf Zwergschwein Emil. Nicht die einzigen Gemeinsamkeiten. Es kommen einige gleiche Sätze und Beschreibungen vor. Ein bisschen mehr Kreativität und die Vermeidung von solchen offensichtlichen Wiederholungen wären wünschenswert gewesen. Die Schweinejagd macht Spaß. Emil hat es speziell auf die Hutdekorationen von Sofie Floh abgesehen. Milli und Lillis Mutter ist Hutmacherin und hat ihren Laden im hinteren Teil des Hauses. Klar, dass Emil Federn und Co nicht widerstehen kann. Witzig ist auch die Stadionsprecher-Masche von Papa Max, obwohl die im zweiten Band noch unterhaltsamer rüber kommt. Alltägliche Situationen werden von Max in Spielfeld-Manier kommentiert. Die Jobs der ungewöhnlichen Eltern sind originelle Einfälle. Das größte Highlight ist jedoch Zwergschwein Emil. Er stellt gerne Chaos an und sorgt oft für Action. Überhaupt sind die Haustiere die heimlichen Stars. Auf Emmas Neufundländer Wuschelzwerg ist immer Verlass. Im zweiten Band spielt er eine wichtige Rolle. Die Zwillinge Ben und Hugo trumpfen mit Äffchen Frau Schröder auf. Der kleine Zoo steigert den Unterhaltungswert der Geschichten. Wie sind Milli und Lilli zu Zwergschwein Emil gekommen? Weswegen haben die vier Freundinnen eine Bande geründet und wie sind sie auf ihren Bandennamen gekommen? Das alles erfahren die Leser in Band 1. Die Frechen Krabben brauchen dringend einen neuen Treffpunkt und wenn möglich gleich ein Bandenquartier dazu. Thorsten Saleinas Illustrationen machen die Frechen Krabben-Geschichten zu einem Erlebnis. Er unterstreicht mit seinen Zeichnungen die eine oder andere Situationskomik. Besonders der kleine Emil ist ihm gut gelungen. Richtig spannend geht es bei den Frechen Krabben nicht zu. Es handelt sich eher um lockere kindgerechte Unterhaltung. Bei der Empfehlung bezüglich des Lesealters lassen sich unterschiedliche Angaben finden. Kinder ab 5 Jahren werden Spaß an den Frechen Krabben-Abenteuern haben. Für Ältere ab 7 oder 8 Jahren könnten die Geschichten schon zu uninteressant sein.

Auch auf dem Cover zieht Zwergschwein Emil alle Blicke auf sich. Den Spaß am Haustier, aber auch den Zusammenhalt können die Leser von den Frechen Krabben lernen. Der bezaubernden Buchgestaltung ist viel kreative Leidenschaft anzumerken. Die längeren Kapitelüberschriften machen auf den jeweiligen Inhalt neugierig. Autorin Barbara Rose wird mit den Frechen Krabben besonders bei Mädchen einen Volltreffer landen. Wer möchte nicht wissen, was Emil als Nächstes anstellt? Ein bisschen mehr Abenteuer oder Rätselhaftes darf es schon sein.