Die Freundin meines Sohnes

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gs2802 Avatar

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Die Autorin schreibt aus der Ich-Perspektive und lässt ihren Protagonisten Pete von seiner gescheiterten Ehe mit Elaine berichten. Pete scheint an seinem persönlichen Tiefpunkt angelangt zu sein. Er erinnert sich in Rückblenden an bessere Tage, in denen er, zusammen mit seiner Frau, den Kindern und einem befreundeten Ehepaar, harmonische Tage verbringt. Pete ist in diesen Tagen von sich selbst überzeugt und weis genau wo er im Leben steht. Aber das war einmal. Die Leseprobe lässt jedoch noch offen, wie es zu dem Zerwürfnis zwischen Pete und Elaine, das letztendlich zur Scheidung führte, kam.

Während Pete am Ufer des Hudson River sitzt und über seine Vergangenheit nachdenkt, wird er von der Gegenwart eingeholt. Ein offensichtlich wütender Mann in einem Schnellboot bewirft Pete mit einer Bierdose und droht ihm. Pete kennt den Mann und weis worum es geht. Die Angelegenheit hat offenbar mit einer ehemaligen Patientin von Pete, Roseanne Craig, zu tun, die bei ihm in Behandlung war...

Das erste Kapitel spielt gekonnt mit den Erzählsträngen. Die Tristesse der Gegenwartserzählung mit ihren detaillierten Beschreibungen, selbst trivialster Dinge, gibt die melancholische Lage in der sich Pete befindet sehr eindringlich wieder. Getrübt wird der gute Eindruck nur durch eine etwas zu langatmige Passage über den Niedergang der Sowjetunion. Pete diskutiert im Zuge des erwähnten Ferienaufenthaltes mit seiner Frau und dem befreundeten Ehepaar darüber.

In Summe weckt die Leseprobe aber mein Interesse an dem Buch. Man möchte einfach wissen, wie es Pete weiter ergeht und vor allem, was hinter dem Fall von Roseanne Craig steckt.