Verbunden durch den Schock

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
signalhill Avatar

Von

"Die Freundinnen vom Strandbad" Julie Heiland beginnt mehr oder weniger mit einem tollen Kunstgriff: Martha hat die Aufgabe bekommen, alles um sich herum zu notieren, dann darf sie ins Strandbad. So kann der Leser und die Leserin die Atmosphäre des Strandbades über diesen Kunstgriff genau erfassen. Auch sonst werden die Gefühle gut transportiert, man kann gut mitfühlen und ist voll dabei.

Schöne Idee: Drei Mädchen, die sich nie beachtet hätten, werden Freundinnen. Natürlich muss dies alles von der Beliebtesten ausgehen, die anderen hätten sich das nicht getraut. So kommt das beliebteste Mädchen mit einer lesenden Außenseiterin und einer - ich denke - ganz normalen Schülerin zusammen - verbunden durch den Schock.

Heiland erzählt einen einfühlsamen Roman vor der Kulisse der Anfangs-DDR. Immer wieder merkt man dies auch schon am Anfang. Manchmal ist nur etwas eingestreut; dennoch weckt es Erinnerungen, auch, wenn man später geboren ist.

Der Roman hat zwar über 600 Seiten, aber wenn es so weiter geht, verfliegen diese im Flug. 50 davon sind ja auch schon gelesen. Gern würde ich weiterlesen und "Die Freundinnen vom Strandbad" hier vorab lesen.