Spannender Krimi im ehemaligen Byzantion

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jazzhero Avatar

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Als ich die Inhaltsangabe las, konnte ich mir vorstellen, dass sich hier womöglich Selbstmörder an historischen Orten zugange waren, das erst gegen Ende aufgedeckt wurde. Die Morde könnten darauf beruhen, dass die sieben Personen nicht mehr unter Erdogan leben wollen und habe erst einmal recherchiert, wann das im Originalen herausgegeben wurde - 2010 - also vor dem Putsch. Also habe ich mit meiner These wohl Unrecht. Das wurde mir vor allem bewusst, als ich dann sehr interessiert die Leseprobe las. Eine Leiche kann sich ja wohl schwer an einem Ort (ich kann mir schon vorstellen, dass sich das "Rote" im Bad um sein eigenes Blut handelt) umbringen und sich anschließend neben eine Statue legen.

Schade, dass die Leseprobe nur den ersten Mord angerissen hat und die anderen sechs noch gar nicht "zu Wort" kamen. Aber bei einem Umfang von 736 Seiten wundert es mich nicht.
Das Cover ist schön gehalten, eine der berühmtesten Aussichtsplattformen, um Fotos zu schießen. Allerdings passt das leider nicht ganz zum Titel, da hier die Sprache von den wunderschönen Gärten ist, von denen man nichts sieht. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und auf hohem Niveau. Spannung baut sich sofort auf, da direkt die Leiche gefunden wird.
Ich kann mir vorstellen, dass Nevzat aufgrund von dem Mord an seiner eigenen Familie die Fälle abgeben will, um zu trauern, aber Zeynep wird ihn sicherlich nicht so leicht ziehen lassen. Zu dem Zusammenhang zwischen den Sehenswürdigkeiten und den Morden fällt mir leider nichts Neues ein - ein Student, der den Professoren nicht leiden konnte, kommt mir zu einfältig vor...aber ich würde mich gern überraschen lassen.