Geschichte und Gegenwart

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Der Kriminalroman von Ahmet Ümit „Die Gärten von Istanbul“ ist ein türkischer Krimi, der ausschließlich in Istanbul spielt ist und eher für Geschichtsliebhaber als für den klassischen Krimifan interessant ist, da viel und ausführlich über die historischen Bauwerke und deren vergangenen Herrscher erzählt wird. Tote gibt es dennoch reichlich.

Die erste Leiche lässt den Leser auch schon mal einiges über die Gründung der Stadt am Bosporus erfahren, eine zweite Leiche wird auch mit historischer Münze gefunden und die Opfer waren keine unbescholtenen Bürger.
Die Figuren um Oberinspektor Nevzat herum sind gut dargestellt. Ali, der draufgängerische Polizist, der sich gerne mal mit einem verdächtigen anlegt und am Liebsten ein Geständnis aus ihm rausprügeln möchte. Oder die fleißige Zeynep, auf die sich Nevzat verlassen kann. Nevzat erzählt in der Ich-Form und schnell ist man auch in seinem privaten Drama involviert. Es wird von Liebe und Verrat und Verlust erzählt und auch Geschichte und Gegenwart wechseln sich immer wieder ab.
Ein etwas anderer Kriminalroman mit viel Lehrwert.