Orientalischer Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
oberchaot Avatar

Von

An einer historischen Stätte wird ein Mann ermordet aufgefunden, die Kehle durchgeschnitten, die Hände aneinander gebunden, darin eine antike Münze verborgen. Etwas später wird eine Leiche in gleichem Zustand an erneut einem Wahrzeichen Istanbuls gefunden. Das ist ein Fall für Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats. Zusammen mit seinen jungen Kollegen Ali und Zeynep machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder und dem Sinn dieser Verbrechen.

Das Buchcover lässt mich einstimmen auf einen etwas anderen Krimi. Da ist Nevzat, der Oberinspektor, ein älterer Herr, der seine Frau und Tochter verloren hat. Er verhält sich sehr weise und besinnt und hat viele Lebenserfahrungen in seinem Rucksack. Für Ali und Zeynep, die mit Nevzat übrigens per Sie sind, nimmt er so etwas wie die Vaterrolle ein. Oft muss Nevzat den aufbrausenden Ali zurechtweisen. Was mir sehr auffällt, ist diese zwischenmenschliche Wärme. Es ist sehr persönlich geschrieben; man erfährt sehr viel, was die Personen denken. Und auch das schöne Verhältnis zwischen Nevzat und seiner Freundin und zu seinen beiden Jugendfreunden ist eine herzerwärmende Abwechslung zu skandinavischen Krimis.
Für mich etwas ungewohnt sind die Namen, damit musste ich mich erst zurecht finden. Und: Um Freude an diesem ziemlich umfangreichen Buch zu haben, sollte man Interesse an fremden Kulturen und deren Geschichte mitbringen.