Spannend, aber sehr geschichtslastig

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stefanieb Avatar

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Der Krimi „Die Gärten von Istanbul“ von Ahmet Ümit ist 2017 im btb Verlag erschienen.
Die Handlung spielt in Istanbul. Hauptkommissar Nevzat und seine Kollegen Ali und Zeynep werden zu einem Mordopfer gerufen. Der Tote wurde an einem historischen Ort mit einer alten Münze in der Hand platziert. Die Kommissare sind zunächst ratlos. Kurz darauf wird das nächste Opfer an einem historischen Ort gefunden. Beide Opfer hatten mit der Bebauung des historischen Teils der Stadt zu tun und waren korrupt. Verdächtige und Motive gibt es genug. Die Kommissare versuchen herauszufinden, wer das nächste Opfer werden wird und wo dieses abgelegt wird. Der Mörder ist jedoch immer schneller als sie. Insgesamt 7 Leichen an 7 historischen Orten werden gefunden, bis sie dem Mörder näher kommen. Nebenbei lernen sie eine Menge über die Geschichte von Istanbul.
Im Laufe des Buches erfährt man nicht nur viel über die Opfer, die Verdächtigen und das Motiv des Mörders, sondern auch einiges über das Privatleben der Ermittler. Wobei man gerade bei Hauptkommissar Nevzat das Gefühl hat, dass einige Informationen fehlen (gerade wenn es um den Tod seiner Familie geht).
Die Handlung des Krimis ist nachvollziehbar, auch wenn mich das Ende sehr überrascht hat und ich im Laufe des Buches kaum Hinweise auf das Ende erkennen konnte. Aber das macht meiner Meinung nach einen guten Krimi aus.
Der Autor schreibt sehr bildhaft, fast schon blumig. Mir waren die endlosen Beschreibungen auf Dauer zu viel.
Der Leser erfährt auch eine Menge spannende Fakten über die Geschichte von Istanbul. An manchen Stellen ziehen sich die historischen Informationen ganz schön in die Länge.
Wer sich nicht daran stört, dass sich ca. die Hälfte des Buches mit der Geschichte Istanbuls beschäftigt, bekommt einen spannenden Krimi zu lesen. Ich würde auf jeden Fall wieder ein Buch des Autors lesen und auch gerne mal die beschriebenen Orte persönlich besuchen.