Berührend, fesselnd und außergewöhnlich: Mason Buttle passt in keine Schublade!

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fernweh nach zamonien Avatar

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Inhalt:

Mason hat das Herz am rechten Fleck und ist trotz vieler Schicksalsschläge ein glücklicher Junge, der in jedem und allem nur das Gute sieht.

Gemeinsam mit seinem neuen Freund Calvin baut er einen geheimen Rückzugsort, um sich dort vor den Schulschlägern zu verstecken.

Die beiden sind auf den ersten Blick ein ungleiches Paar:

Mason ist beinahe ein Riese und kann kaum Lesen und Schreiben, Calvin dagegen ist ungewöhnlich klein und zierlich, dafür ein sehr schlauer Kopf, der alles erklären kann.

Mason allerdings ringt zusätzlich mit seiner Vergangenheit, besonders mit dem tragischen, ungeklärten Tod seines besten Freundes Benny vor einem Jahr.

Als plötzlich auch Calvin spurlos verschwindet, steckt auch Mason in großen Schwierigkeiten.



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Mein Eindruck:

Die Geschichte wird - wie der Untertitel bereits verrät - von Mason aus seiner Perspektive und in der Ich-Form erzählt. Dies und der einfach gehaltene Erzählstil lassen den Leser rasch mit dem Protagonisten mitfühlen.

Mason ist ein liebenswerter, ehrlicher Junge. Er ist treu und herzlich und ein Charakter, der schnell ans Herz wächst obwohl oder gerade weil er ein Antiheld ist.

Leider sehen nicht alle Menschen in seiner Umgebung das Besondere in dem Jungen und da Mason für sein Alter ungewöhnlich groß ist, krankhaft schwitzt, kaum lesen und schreiben kann, wird er zur Zielscheibe für Spott und Hänseleien.

Doch es gibt neben seiner Familie auch Personen, denen Masons vertraut und denen er sich öffnet: Nachbarshund Moonie, Vertrauenslehrerin Miss Blinny, der vor einem Jahr verunglückte Freund Benny und seit kurzem auch Calvin.

Letzterer wird in der Schule ebenfalls ausgegrenzt und gehänselt, denn er ist klein und ungewöhnlich zierlich, aber ein sehr kluger Kopf und wissbegierig.

Gemeinsam bauen sich die beiden - wie bereits vor zwei Jahren Mason und Benny - ein geheimes Versteck und so ihren heimlichen Rückzugsort.

Das Geheimnis um Bennys tragischen Tod, die Frage, ob es ein Unfall war und ob Mason tatsächlich der Polizei etwas verschweigt, liegt wie eine düstere Last über der Geschichte und als plötzlich auch Calvin eines Tages vermisst wird, droht die Situation zu eskalieren.

Gemeinsam mit Mason wird der Leser einem Wechselbad an Gefühlen ausgesetzt. Der ungewöhnliche Junge, der sich selbst immer wieder als dämlich bezeichnet, hat das außergewöhnliche Talent, seine Gefühle als Farben wahrzunehmen und auch wenn er manchmal die Zusammenhänge nicht versteht (so dass auch der Leser lange im Dunkeln tappt), weiß er seine Emotionen immer sehr gut und bildlich zu beschreiben. Masons Entwicklung innerhalb der Geschichte ist berührend und überzeugend.

Eine warmherzig und einfühlsam erzählte Geschichte über Vorurteile, Ausgrenzung, Anderssein, wahre Freundschaft, Trauer und Verlust sowie Gerechtigkeit.

Zudem ein Buch, dass bereits jetzt schon zu meinen Jahreshighlights zählt.



Fazit:

Eine einfühlsam erzählte Geschichte für Kinder und Jugendliche aber auch für Erwachsene, denn sie zeigt, wie wichtig es ist, auch tragische Ereignisse, Trauer und dunkle Gefühle zu besprechen.

Dank der außergewöhnlichen Erzählweise und dem liebenswerten Protagonisten und Anti-Helden eine Geschichte, die im Kopf bleibt und noch lange nachhallt.



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Rezensiertes Buch "Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)" aus dem Jahr 2021