Nachdenklich und beruhigend zugleich

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jacki-brown Avatar

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Das Buch von Leslie Connor „Die ganze Wahrheit (wie Mason Butler sie erzählt)“ ist ein sehr seichtes Buch mit einem gepaarten Hauch von Krimiaspekten.

Das Cover hat mit dem riesigen Baum mit dem Baumhaus einen tollen Eyecatcher. Mich hat aber am meisten diese Ruhe in dem Cover angesprochen. Keine Überladung von Farben oder Gegenständen.
Die Sonne strahlt den Baum von hinten an und erzeugt dadurch eine ruhige Atmosphäre. Die ruhige Atmosphäre spiegelt sich auch in dem Charakter von Mason wieder.

Mason ist zwölf Jahre alt und ist in der siebten Klasse. Er kann nicht gut lesen bzw. leidet unter Legasthenie, ist übergewichtig und zu groß für sein Alter. Dafür wird er von seinen Mitschülern geärgert.

Es wird aus der Sicht von Mason erzählt. Der Schreibstil und das Tempo ist ruhig und entspannt. Dies wird durch kurze knappe Sätze unterstrichen.
Mason ist ein sehr sanftmütiger Junge. Er ist sehr einfühlsam und sehr geduldig. Im ganzen Buch wurde er nie wütend oder patzig, obwohl er viele Gründe dazu gehabt hätte. Neben Mason lernen wir, wie auch Mason selbst, einen neuen Freund von ihm kennen (Calvin). Calvin ist ebenfalls ein sogenanntes Mobbingopfer der Jungs in der Schule. Somit haben beide Jungs etwas gemeinsam und verbringen den Sommer damit sich einen Rückzugsort vor den „bösen“ Jungs zu erschaffen. Mit dabei ist auch Molly, ein treuer Hund, der jedoch nicht Mason gehört, sondern einem der bösen Jungs. Mason selbst ist Waise und lebt bei seinem Onkel zusammen mit seiner Großmutter.

Neben der aktuellen Erzählung, reisen wir immer mit Mason in die Vergangenheit und erfahren, dass sein damaliger bester Freund Benny gestoben ist und ein Polizist immer wieder bei Mason nachharkt, ob er nicht doch etwas zu den Ermittlungen beisteuern könnte.

Mehr möchte ich nicht verraten, denn dann würde ich spoilern.

Die Geschichte hat uns sehr gut gefallen. Mason ist so ein toller Charakter und in manchen Sachen kann man ihn sich als Vorbild nehmen. Mason zeigt ohne Finger auf, wie man miteinander umzugehen hat und das Loyalität, Freundschaft sich auszahlen und Schwächen auch einfach Schwächen bleiben können. Mason holt einen nach einem Arbeitstag in den Feierabend. Durch den ruhigen Stil und der ausgeglichenen Art von Mason ist man selbst entspannt und gleicht sich an Mason an. Ein wirklich tolles Buch, welches ich jedoch eher als Schullektüre für Unterrichtsthemen, wie Mobbing oder Selbstfindung, empfehlen würde. Da die Kinder von heute in Ihren Fantasy- und Abenteuerbüchern eher von viel Spannungsbögen in den Büchern überrollt werden, ist das hier nicht der Fall, denn hier stehen die Charaktereigenschaften im Vordergrund.
Eine klare Lesempfehlung von mir, jedoch nicht ab 10 Jahre, sondern eher ab 13 Jahren.