Tiefgründig, spannend und witzig

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madame klappentext Avatar

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Inhalt: Lesen und schreiben gehört nicht gerade zu Masons Stärken, deshalb wird er von einigen seiner Mitschüler als Sonderling abgestempelt. Noch dazu ist er sehr groß und schwitzt sehr stark. Während er sich gegen die Lacross-Spieler zur Wehr setzten muss, findet er in Calvin einen neuen Freund. Mit ihm kann er auch seinen familiären Problemen entfliehen und sich der Vergangenheit stellen, denn es muss endlich die Wahrheit über Masons alten besten Freund Benny ans Licht kommen.

Leseeindruck: Diese Geschichte kommt ganz ohne Fantasyelemente aus. Sie spielt komplett in unserer Realität und es gibt keine übersichtlichen Elemente. Ich muss schon zugeben, dass es lange her ist, seit ich solch ein Kinderbuch gelesen habe. Oft stellt man sich dan die Frage: "Und was ist jetzt so besonders an dem Roman?" Ganz einfach. Es braucht eine spannende Story und Charaktere, die authentisch sind. Beides das "Die ganze Wahrheit" Die Story bietet mit Bennys Schicksal in der Vergangenheit und dessen Auflösung eine Menge Spannung, aber gerade die tollen Charaktere haben es mir angetan. Mason ist einfach liebenswert und so eine treue Seele. Man muss ihn einfach sofort ins Herz schließen. Dabei hat mir besonders gefallen, wie genau er seine Umwelt wahrnimmt und seine Schlüsse daraus zieht. Viele zwischenmenschliche Themen wie Ehrlichkeit, Freundschaft aber auch Tod und Streit werden auf eine kindgerechte Art und Weise bearbeitet. Dabei ist es schön zu sehen, was Mason für eine Entwicklung macht. Davon kann sich seine Familie wahrlich eine Scheibe abschneiden. (Ach wartet, das tut sie ja, aber lest einfach selbst) Die kurzen sinnstiftenden Kapitel laden auch dazu ein, die Geschichte zur Fortsetzung am Abend vorzulesen, denn sie ist zwar spannend, aber nicht gruselig.
Die Charaktere sind alle sehr verschieden, si dass man sich mit den verschiedensten Typen auseinandersetzen muss. Mir hat dabei Masons Oma sehr gefallen, besonders als sie Mason erklärt, wie sie zu ihm steht. Überhaupt hat mich das letzte Drittel emotional sehr berührt, weil die Erwachsenen endlich die Mauern um sich einreißen und Mason endlich aus den richtigen Gründen im Mittelpunkt steht. Einzig Mrs. Drinkers Naivität hat mich etwas gestört, aber wahrscheinlich konnte sie nicht anders...

Lieblingsnebencharakter: Mein Lieblingsnebencharakter ist ganz untypisch für mich ein Hund. Moonie ist der Nachbarshund und ganz verrückt nach Mason. Schon allein deshalb mag ich ihn, weil er Mason so liebt wie er ist, ganz ohne Hintergedanken und aus tiefstem Herzen. Ich gebe zu, dass mich Moonies Schicksal so bewegt hat, dass ich sogar ein Tränchen verdrückt habe. Wie bin ich froh, dass Moonie und Mason sich gefunden haben.

Fazit: In meinen Augen ist "Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)" ein durch und durch tolles Kinderbuch. Es vermittelt gute Werte, ist spannend sowie lehrreich und lässt die jungen und jung gebliebenen LeserInnen mit einem positiven Gefühl zurück. Seit langem mal wieder ein Kinderbuch, das man einer breiten Leserschaft empfehlen kann. Sensible Kinder werden genauso angesprochen wie kleine Draufgänger. Einfach gelungen.