Über Freundschaft und Schubladendenken

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Mason kann kaum lesen und schreiben, er ist viel größer und kräftiger als andere Kinder und wird stets gehänselt und drangsaliert. Eigentlich mochten ihn alle Erwachsenen, doch vor einem Jahr ist sein bester Freund gestorben als er vom gemeinsamen Baumhaus gefallen ist und seither schauen ihn alle mit diesem traurig-dich-zu-sehen-Blick an. In dieser Zeit lernt er den neuen Schüler Calvin kennen. Calvin ist das genaue Gegenteil, er ist dünn, klein, dafür besonders schlau. Gemeinsam starten die beiden ein neues Projekt und verbringen die ganze Freizeit zusammen. Als auch Calvin vermisst wird, beginnt Mason endlich ein paar Dinge zu verstehen.

Sprachlich ist das Buch eher einfach gehalten, erzählt wird aus Sicht von Mason, der die Welt eben anders sieht als andere. Er ist ein recht unbedarfter Junge, der mir aber sofort ans Herz gewachsen ist. Auch wenn es eher ein Jugendbuch ist, kann man es als Erwachsener immer noch sehr gut lesen. Lediglich ein paar Phrasen/Ausdrücke wurden für meinen Geschmack etwas zu oft wiederholt. Dennoch ist die Sicht von Mason durchaus authentisch dargestellt.

Was das Buch zu etwas Besonderem gemacht hat, sind die tollen Figuren. Sie alle sind verschieden und das Buch vermittelt eine für Kinder und Jugendliche aber eigentlich auch für jeden Menschen eine wichtige Botschaft: Du bist gut so, wie du bist und du musst nicht in die Schubladen anderer passen. Ein paar Aspekte hätten sicherlich noch etwas mehr herausgearbeitet werden können aber alles in allem ist es ein herzerwärmendes Buch über Freundschaft und Vertrauen geworden. Ich habe es gerne gelesen und mochte v.a. die schusslige Sozialarbeiterin der Schule sehr. Sie kümmert sich liebevoll um die Kinder und schafft es so, dass sie sich wohl fühlen mit sich selbst und hilft ihnen in der Welt zurecht zu kommen.