Von Ehrlichkeit und Vertrauen

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suse9 Avatar

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Mason lebt in der Bruchbude, wie er sein Zuhause so treffend beschreibt, mit seiner Oma und seinem Onkel auf der Apfelplantage. Immer mehr Land wird verkauft, um den Unterhalt der kleinen Familie zu sichern. Es läuft nicht alles glatt in Masons Leben. So muss er den Unfalltod seines Freundes verarbeiten und vor Matt und Lance wegrennen, die ihn als Zielscheibe mit Äpfeln bewerfen. Außerdem fällt ihm das Lesen und Schreiben außerordentlich schwer, da die Buchstaben ständig vor seinen Augen zu tanzen scheinen. Zum Glück gibt es das Büso und Mrs. Blinny mit ihrem Glitzerstaub. Die Sozialarbeiterin versteht es, Mason eine Komfortzone zu schaffen, in der er sich so sicher fühlt, dass er sich langsam öffnet. Als dann auch noch der winzige Calvin in sein Leben tritt, wird vieles besser.

Bereits auf den ersten Seiten schließt man Mason ins Herz. Er ist unglaublich ehrlich, mit seiner Umwelt vor allem aber mit sich selbst. Das hat mich zutiefst beeindruckt. Die Autorin findet den richtigen Ton, um Konflikte verständlich in den Fokus zu rücken. Auch wenn dies kein lustiges Buch ist, schwingt Humor zwischen den Zeilen. Dieser ist aber nicht albern und aufgesetzt, was mir gut gefallen hat. Er erleichtert das Lesen, beschönigt aber nichts. Die einnehmende Art Masons überträgt sich auf den Leser. Man fühlt sich wohl bei ihm.

Auch wenn die Geschichte nicht gerade einfach ist – immerhin geht es um den Tod eines Freundes – zeigt sie doch, wie wichtig Freundschaft, Ehrlichkeit und Vertrauen sind. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und dürfen Ecken und Kanten haben. Nichts wird Schwarz und Weiß dargestellt. Es ist ein lehrreiches Buch, das nicht belehren will. Der Schluss war für meinen Geschmack ein bisschen zu konstruiert, aber das mindert nicht meine Begeisterung.

Die Lektüre ist durchaus auch für Erwachsene zu empfehlen.