Die letzte Reise in Öl

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gerwine ogbuagu Avatar

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Ein neuer Fall, der den Geheimdienst und die Polizei in Damaskus auf Trab halten wird: ein toter Kardinal wird in einem Fass mit Olivenöl „angeliefert“ an der italienischen Botschaft. Einiges stimmt hier nicht: sollte ein Kardinal nicht zur vatikanischen Botschaft gebracht werden? Und warum trägt er seinen Kardinalsring nicht am rechten Zeigefinger sondern am linken Ringfinger? Das sind nur einige Fragen von vielen die sich noch stellen werden.
Wir erfahren in diesem Text schon sehr viel über die Charaktere, die hier auftauchen. Das Privatleben zur Charakterisierung mancher Personen wird uns gezeigt, eingebettet in Informationen über die verschiedenen Religionen in Syrien, wovon Angehörige von einer nicht die Regeln der anderen wissen kann. Kommissar Barudi schreibt Tagebuch auf Rat seines Arztes, um sich zu erleichtern, weil er niemandem sonst Geheimnisse anvertrauen kann. Er ist ein Einzelgänger. Aber selbst ein Arzt möchte sie nicht wissen, da er sich selbst nicht sicher ist, ob er unter Folter schweigen könnte.
Es ist wie in seinen anderen Romanen spannend und poetisch, was Rafik Schami uns hier wieder erzählt. Er ist ein begnadeter Geschichtenerzähler in der arabischen Tradition. Schon der Einband lässt darauf schließen, dass wir uns auf hochgeheimen Pfaden bewegen werden, so verschlungen und geheimnisvoll erscheinen die an Kalligraphie erinnernden Zeichen. Auf diese Geschichte darf man sich freuen!