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sapere_aude Avatar

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Fünf Sterne hat das Buch alleine schon für das vorangestellte und offenbar von Schami selbst stammende Bonmot verdient: "Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker."
Wie regelmäig bei Rafik Schami ist auch "Die geheime Mission des Kardinals" in Syrien angesiedelt, aber es scheint sich um eine Art Kriminalroman zu handeln. Ein toter Kardinal wird in einem Olivenölfass in der italienischen Botschaft in Damaskus angeliefert; der Geheimdienst ist sofort zur Stelle, jede Berichterstattung wird unterbunden. Mit der Lösung des Falles betraut ist der kurz vor der Pensionierung stehende Kommissar Barudi und sein Team - allesamt selbst vom Leben gezeichnet und geprägt. Doch Polizeiarbeit in Syrien heißt nicht bloß, den Schuldigen zu finden und den Fall zu lösen. Polizeiarbeit heißt vielmehr auch, bestimmte Fragen besser nicht zu stellen und bestimmte Personen nicht zu verdächtigen.
Wie man es von ihm gewohnt ist, schreibt Rafik Schami sehr gut lesbar, bisweilen poetisch und mit situativ passenden Vergleichen und Bildern. Die Leseprobe macht definitiv Lust auf mehr!