Auf der Suche nach den Wurzeln

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miro76 Avatar

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Rose hat mit 14 ihre Mutter ermordet. Nur in Gedanken. Denn es ist leichter sich eine tote Mutter vorzustellen, als eine Mutter, die ihr Baby verlassen hat. Aber die Sehnsucht nach der Mutter konnte sie nie ganz ablegen, obwohl ihr Vater alles versucht hat, ihr ein glückliches Leben zu ermöglichen.

Mit 34 treibt sie immer noch durchs Leben. Sie jobbt in einem Café, trotz abgeschlossenem Studium und ihr Freund versucht seine einem Jahr ein Business auf die Beine zu stellen, das wohl nie etwas werden wird. Genau in diese Leere hinein, bekommt sie von ihrem Vater zwei Bücher mit dem Hinweise, sie hätten ihrer Mutter sehr viel bedeutet und sie hätte die Schriftstellerin Constance Holden gut gekannt. Sie waren sogar ein Liebespaar.

Mit diesem Hinweis versucht Rose nun die Schriftstellerin zu finden, die seit dem Verschwinden ihrer Mutter nichts mehr veröffentlich hatte.

Gleichzeit springt der Roman immer wieder in die Jahre 1979 bis 1983 und wir erlesen uns die Geschichte von Elise, Rose's Mutter und Constance. Eine Beziehung, die wohl die schlechtesten Seiten in den beiden Frauen hervorgekehrt hat. Diese beiden Frauen haben sich nicht gut getan und Constance hat es ebenfalls nie geschafft, los zu lassen.

Das Zusammentreffen der beiden Frauen bietet einige Möglichkeiten, Altes aufzuarbeiten und hilft schließlich beiden, ihren Weg zu finden. Doch das ist nicht ohne einige Hürden zu bewältigen.

Die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit haben mir gut gefallen und bauen auch irgendwie Spannung auf. Trotz alldem konnte mich das Buch nicht richtig fesseln. Alles wirkt recht arg konstruiert, viele Themen werden untergebracht, die es teilweise nicht gebraucht hätte und dadurch fehlt den einzelnen Themen auch der Tiefgang. Es ist alles zu viel und zu wenig zugleich. Es kratzt immer nur an der Oberfläche. Das macht das Buch zu leichter Lektüre, wahrscheinlich perfekt als Strandlektüre, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt es bei mir nicht.

Im Großen und Ganzen habe ich es gerne gelesen, was aber auch damit zusammenhängt, dass ich es sehr schnell lesen konnte, denn es ist stilistisch sehr einfach gehalten. Es war nett, Rose auf ihrem Selbstfindungstrip zu begleiten, mehr aber auch nicht. Ein Buch, das man lesen kann, aber definitiv nicht muss.