Die Suche nach der eigenen Mutter

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Rose ist bei ihrem Vater Matt aufgewachsen, ihre Mutter verschwand als sie nur wenige Monate alt war. Rose weiß weder warum noch wohin ihre Mutter Elise verschwunden ist und litt in ihrer Kindheit lange unter dem Verlust eines Menschen, den sie nie kannte. Irgendwann erzählt ihr Vater von Constance Holden, eine erfolgreiche Schriftstellerin und die letzte Person die Elise vor ihrem Verschwinden gesehen hat.

"Die Geheimnisse meiner Mutter" erzählt die Geschichte von Elise und Rose in zwei Erzählsträngen. Constance Holden bildet dabei die Verbindung zwischen den beiden Frauen. Die Sprache und der Erzählstil hat mir wirklich gut gefallen. Die beiden Erzählstrange werden gekonnt aufgebaut und geschildert und es hat mir größtenteils sehr viel Freude gemacht den Frauen zu schildern.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet auch wenn ich mit Rose wenig anfangen konnte. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Man merkt zwar, dass sie sich verloren fühlt aber so ganz erreicht haben mich ihre Gefühle nicht. Sie blieb etwas blass in allem, scheint im Schatten der anderen Figuren zu bleiben. Auch ihr Handeln konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Als Leser war mir nicht deutlich, wie es sich für sie angefühlt hat ohne Mutter aufzuwachsen, bei einem alleinerziehenden Vater, was sicherlich eine Besonderheit zu der Zeit war. Am besten gefallen hat mir Elise. Ihr Wesen ist tiefgehend und ihre Geschichte hat mich sehr berührt. Ihre Gefühle und Gedanken und auch ihre Verletzlichkeit haben für mich dieses Buch zu etwas besonderem gemacht. Constance wirkt zunächst sehr unnahbar und egoistisch, sie entwickelt sich jedoch imlaufe des Buches und ich konnte am Ende gut nachvollziehen, warum sie eine solche Anziehungskraft auf ihre Mitmenschen ausübt. Sie ist eine faszinierende Persönlichkeit.

Die Handlung an sich ist gar nicht so stark, es ist nichts super spannendes aber dennoch schafft Burton es, mein Interesse durchgehend aufrecht zu erhalten. Es wird nie langweilig und v.a. Elise hat mich wie magisch an die Geschichte gebunden. "Die Geheimnisse meiner Mutter" handelt tatsächlich sehr viel von Geheimnisse. Aber es ist auch eine Geschichte über Liebe und Freundschaft, über Mütter und Töchter, über das Verlorensein zwischen all den Menschen, über das Sich-selbst-finden, über Beziehungen, Eifersucht und Treue, über Tod und Leben, über Depressionen und Probleme und wie es ist, seine Zulunft nicht sehen zu können. Hin und wieder hat mir ein bisschen was gefehlt aber alles in allem habe ich "Die Geheimnisse meiner Mutter" sehr gerne gelesen.