Geschichte und Form gut - Umsetzung teils holprig

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prosanova Avatar

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Von Jessie Burton hatte ich bereits viel gehört. Gerade der Erfolg ihres Debüts hat mich dann allerdings abgeschreckt und es hat lange gedauert, ehe ich mich an einen ihrer Texte wagte.

Die Leseprobe zu "Die Geheimnisse meiner Mutter" machte mich schließlich neugierig.

Hervorzuheben sind die beiden unterschiedlichen Zeitebenen, die manchmal so gesetzt sind, dass sie sich aufeinander zubewegen zu scheinen.
Die darin verankerten Figuren sind in ihrer Anlage interessant und vielschichtig; aber manchmal holpert Burton zu sehr durch den Plot.
Besonders die Zeitebene 2017/18 (Figur Rose) hat es manchmal in sich. Obwohl Rose bereits eine erwachsene, gestandene Frau sein soll, trifft sie immer wieder fragwürdige Entscheidungen. Ihre Gedankenwelt und Motivation scheinen oft extrem naiv und unreflektiert. Besonders ihre wahnhafte Fokussierung auf ihre Mutter ging mir manchmal zu weit und erschien mir doch sehr 'over the top'.

Dem Lesefluss hat es trotzdem nicht geschadet.
Zeitweiliger Lesegenuss.