Identität und Ursprung

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Rose ist Anfang 30 und Zeit ihres Lebens auf der Suche nach den Spuren ihrer Mutter, denn sie hat das Gefühl, dass sie sich selbst nicht finden kann, solange sie nicht weiß, wer ihre Mutter war und was mit ihr passiert ist, bevor sie sie als Baby allein mit ihrem Vater zurückließ. Als ihr Vater ihr endlich etwas mehr erzählt und darauf hindeutet, dass die Schriftstellerin Constance Holden wahrscheinlich eine der letzten Personen war, mit denen Rose' Mutter Kontakt hatte, macht sie sich auf die Suche und findet durch eine impulsive Notlüge bei der Schriftstellerin Anstellung als deren Assistentin. Was anfangs dazu dienen sollte, auf egoistische Art und Weise mehr über ihre eigene und die Vergangenheit ihrer Mutter herauszufinden, entwickelt sich zu einer lebensverändernden Erfahrung und tiefen Freundschaft...bis eines Tages ans Licht kommt, dass Rose über ihre Identität gelogen hat und Constance sie daraufhin stehenden Fußes vor die Tür setzt...

"Die Geheimnisse meiner Mutter" von Jessie Burton ist genau wie ihr Debütroman "Das Geheimnis der Muse" geprägt von Einfühlsamkeit, herausragender Beobachtungsgabe und dem treffsicheren Gespür für interessante Figuren und deren Schicksale. Der Roman entführt uns nicht nur nach London, sondern auch in das blenderische Los Angeles der Stars und Sternchen, nach New Mexico und New York und schafft am Ende trotz all der wechselnden Schauplätze ein wohliges Gefühl des Angekommen-Seins.

Ein toller Coming-of-age-Roman (zu Deutsch "Entwicklungsroman"), dessen Schreibstil und Figuren einen in den Bann ziehen und so schnell nicht wieder loslassen und darüber hinaus einen gefühlvollen Einblick in homosexuelle Beziehungen in den 80er Jahren und heute gewährt.

Vielen Dank an den Insel-Verlag für das Rezensionsexemplar!