Der blinde Imker

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kathavoigt Avatar

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Eindrucksvoll und bedrückend zugleich erzählt Maja Lunde in "Die Geschichte der Bienen" von einer Vergangenheit, die rosiger hätte sein können, einem Jetzt, das uns gerade betrifft und einer Zukunft, wie sie sein könnte - die zu ändern wir aber noch die Chance haben.
Während im vielfachen Familienvater William nur über Umwege und nach langer Zeit wieder der Forschungseifer entfacht werden kann, der schon seit jeher den Bienen galt; findet sein direkter Nachfahre George etwa 150 Jahre später kein Ende.
England, Mitte des 19 Jahrhunderts: William muss erkennen, dass es seine Tochter Charlotte und nicht sein missratener Sohn Edmund ist, die mit und ohne ihn stundenlang vorm Bienenstock sitzt um darüber nachzugrübeln wie dieser noch effizienter gestaltet werden kann und dann - Heureka!
Beginn des 21. Jahrhunderts, Ohio/USA: Für George ist es natürlich keine Option die Bienen zu verkaufen, so lange sie noch etwas wert sind und sich dann ein schönes Leben in Florida zu machen, zumal sein Sohn sowieso kein Interesse an einer Nachfolge hat, sondern viel lieber Journalist werden will. Der Idiot! Weiß er nicht, dass sein Vater an seiner Zukunft baut?
100 Jahre später, China: Die Zukunft ist alles wovon Tao träumen kann. Tagein, tagaus. Späte Lerneinheiten mit ihrem kleinen Sohn Wei-Wen. Dass aus ihm etwas Besseres werde, als "nur" ein Bestäuber der ewig langen Reihen von Obstbäumen. Als er plötzlich auf einem Ausflug zusammenbricht, steht für seine Eltern plötzlich alles auf dem Spiel. Und doch müssen sie erkennen, dass wir den Bienen nicht ganz unähnlich sind: ohne die Gemeinschaft sind wir nichts und doch kann auch ein Einzelner eine große Wirkung haben.