Drei in eins ... und mehr.

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kilian Avatar

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Für das Buch habe ich mich einerseits interessiert, weil mich das minimalistische und doch so detailliert im Bezug auf der Biene ausgearbeitete Cover angezogen hat und das Thema Bienensterben eigentlich akut ist, aber dennoch häufig vernachlässigt wird. Wie wird es nun in einem Roman verarbeitet?
Zuerst einmal war ich sehr überrascht von der Dicke des Buches. Die Seitenzahl hatte ich wohl überlesen und gefühlsmässig einen dünneren Band erwartet. Irgendwie erwartete ich beim Lesebeginn ein langatmiges, überfrachtetes Buch, konnte mir nicht vorstellen wie jemand so viele Seiten mit dem Thema bestücken kann.
Das Buch ist eigentlich in drei Bücher unterteilt, die man durchaus auch als Einzelbuch hätte konzipieren können. Verwoben sind sie miteinandern durch das Thema Bienen, nicht durch die Personen wie in einem Dynastie-Roman.
England im 19. Jahrhundert, dann die Quasi-Gegenwart Amerika 2007 und China Ende des 21. Jahrhunderts. Vom Möchtegern Bienen Wissenschafler über den von den Bienen direkt abhängigen Imker zu der Utopie, dass die Menschen in Zukunft die Tätigkeit der Bienen durch Handarbeit ersetzen können. Am meisten angetan war ich von dem Erzählstrang um Tao in der Zukunft, vielleicht auch deswegen, weil da alles Fiktion war und daher das ganze Szenario nicht so vorhersehbar war.
Das Buch kann ich jedem empfehlen, der mal von seinem Lieblingsgenre abweichen möchte, irgendwie ist es was ganz Neues und trotz des ernsten Themas Bienensterben im Hintergrund auch ganz fesselnd zu lesen, nicht zuletzt durch den tollen Schreibstil von Maja Lunde.