Öko-Dystopie!

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wandablue Avatar

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Es ist zu hoffen, dass jeder Leser schon bestens über die Bienchen und ihre wichtige Funktionen im Ökosystem der Erde aufgeklärt ist. Wie wichtig es ist, die Bienchen zu schützen, und ihren Lebensraum nicht zu verschmutzen, macht diese nette Dystopie noch einmal deutlich.

Maja Lunde hat es vermocht, ein okölogisch bedeutsames Thema in eine super hübsche kleine Dystopie zu verpacken, derlei Art von Dystopien, wie sie heute so beliebt sind. Und es hat geklappt. „Die Geschichte der Bienen“ wurde in der Heimat der Autorin ein Bestseller und der Norwegische Buchhändlerpreis war ihr sicher.

Drei Schicksalslinien, drei Zeitebenen. England im Jahr 1852, Ohio im Jahr 2007, China im Jahr 2098. Der chinesische Strang hat es mir besonders angetan, damit beginnt die Story auch, nämlich damit, wie die Arbeiterin Tao und ihre Arbeitskolonne Obstbäume von Hand zu Hand bestäuben, weil die Bienen ausgestorben sind.

Es gibt in jeder Zeitebene berührende, überzeugende Charaktere, die alle ganz einfach gehalten sind, aber die Autorin schreibt ihren Figuren so eine hübsche Lebensweise und Details an, dass man sie ihr samt und sonders abnimmt. Jede Story trägt eine eigene kleine Lehre in sich, wobei alle drei Zeitebenen aufs Netteste durch "die Geschichte der Bienen" verbunden sind. Dem Leser werden mit leichter Hand wissenswerte Fakten über die Bienenzucht und die Ökologie vermittelt samt einiger Denkanstöße, zum Beispiel ob es wirklich richtig ist, jede Tierart bis aufs Letzte auszubeuten. Dazu kommt ein netter Schreibstil, einfach aber klar, ansatzweise gibt es auch einige Phrasen, sie fallen aber nicht ins Gewicht.

Pädagogisch geschickt vermitteltes Wissen über die Bienen. Eine hingetupfte Story, die thematischen Tiefgang hat.

Fazit: Eine Dystopie mit Ökofaktor, das ist neu und amüsant.

Kategorie: Dystopie
Verlag: btb, 2017