Auf der Suche nach dem Glück

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buchina Avatar

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Endlich geht es weiter mit Elena und Lila. Das Leben der beiden verläuft weiterhin in sehr unterschiedlichen Bahnen. Elena ist Schriftstellerin und kommt mit Hilfe ihres Verlobten in die höheren Akademikerkreise. Ihr privates Glück wird gekrönt von zwei Töchtern, aber beruflich geht es nach einem erfolgreichen Buch nicht so richtig weiter. Und Elena ist mit ihrem Leben überfordert. Lila dagegen versucht nach der Trennung sich und ihren Sohn über die Runden zu kommen. Sie arbeitet in Fabriken und hat die typische Arbeiterkarriere, also keine. Erst die neue Welt der Computer eröffnet ihr neue Möglichkeiten, Karriere zu machen.
Die beiden Freundinnen sehen sich nur noch selten, aber dennoch bleibt ihre Freundschaft bestehen und zerreißt auch in den wilden 70ern nicht. Aber es ist keine lockere gleichwertige Freundschaft. Elena hat immer ein schlechtes Gewissen gegenüber Lila und Lila nutzt Elena aus. Die Leben der beiden Frauen in dieser Zeit zeigen die Veränderungen und Zerrissenheit der jungen Menschen sehr gut. Während Elena es geschafft hat in die besseren Kreise aufzusteigen und mit Job, Mann, Kinder glaubt, ihr Glück gefunden zu haben, ist Lila mit ihrem täglichen (Über-)Leben beschäftigt.
Wie auch in den letzten Teilen besticht der Roman vor allem durch seine Vielschichtigkeit seiner zwei Protagonistinnen. Ihre Entwicklung mit allen Höhen und Tiefen hat die Autorin wieder großartig beschrieben. Daneben geht die Autorin viel auf die politischen Verstrickungen dieser Zeit ein, dass muss man mögen, ansonsten könnte es etwas langatmig sein.
Es ist wirklich wieder ein sehr guter Roman, wenn für mich auch nicht unbedingt der beste der bisherigen Teile. Seine Besonderheit entfaltet er in der Reihe. Die Vorgängerbände und den Nachfolger sollte man lesen, um die Entwicklungen der beiden Frauen wirklich nachzuvollziehen und das grandiose im Gesamtwerk zu sehen.