Ferrante 3

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Auch der dritte Teil der Geschichte der Ferrante ist wieder phänomenal. Lila und Elena sind jetzt Mitte 20 bis Anfang 30. Es sind die 70iger Jahre. Politischer Umbruch, Studentenbewegungen. Lila hat sich von ihrem Mann getrennt, ist mit ihrem Sohn in eine eigene Wohnung gezogen, die sie sich mit Enzo teilt. Sie arbeitet hart in einer Wurstfabrik, läßt sich aber nichts gefallen. Am Abend lernt sie mit Enzo für ein Fernstudium. Sie ist Mitglied in der Gewerkschaft. Elena hat studiert, ein Buch herausgebracht und schreibt für Zeitungen. Sie heiratet einen Uniprofessor, zieht nach Florenz, bekommt zwei Kinder und ist nur Hausfrau. Doch mit diesem Leben ist sie nicht zufrieden. Sie ist unglücklich, die Ehe kriselt. Dann trifft sie ihre Jugendliebe Nini wieder. Lila und Enzo sind inzwischen in der Computerbranche eingestiegen. Sie arbeitet nun für ihren Schwager und verdient gutes Geld. Die beiden Freundinnen sehen sich nur selten, telefonieren ab und zu und haben sich auseinanderentwickelt. Auch dieser Band war wieder total interessant. Man fühlt sich direkt in den Straßen des Rione. Hier herrscht noch immer die Armut und die jungen hübschen Frauen werden nach ein paar Kindern schnell alt und verbraucht und resignieren. Ich bin schon auf den letzten Band dieser Reihe total gespannt. Ferrante hat hier ein Lebensbild der einfachen Leute aus Neapel gezeichnet, wie es eindrucksvoller überhaupt nicht sein kann.