Mitreißend, spannungsvoll, ehrlich!

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mirabell Avatar

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Einfach nur phantastisch, wieder in die Welt von Elena Ferrante einzutauchen und sich in die Geschichte "ihres" Lebens hineinziehen zu lassen!
In seiner fabelhaften Reihengestaltung setzt sich das grafische Titelbild nun in Gelb- und Brauntönen in Szene, das perfekt mit dem Lesebändchen abgestimmt ist. Hier gefällt mir, dass - wie auch in den vorherigen Büchern - nicht zu viel über den Inhalt dieses Geschichten-Abschnitts verraten wird.
Wie gewohnt, beginnt die Autorin mit einer Auflistung der Charaktere, die nicht nur zum Wiedereinfinden in die Geschichte hilfreich, sondern auch noch während des Lesens ein hilfreiches Nachschlagewerk ist. Auf diese Übersicht folgt eine sehr knapp gehaltene Einführung in die bisherigen Geschehnisse, die ob ihrer Kürze nicht langweilig, sondern ein willkommener Einstieg ist. Danach beginnt die Geschichte, die - und so geht es nicht nur mir - den Leser wieder mit den ersten Seiten gefangen nimmt! Die Art, wie die Protagonistin ihre Erinnerungen erzählt, die natürlich offenkundig aus einer subjektiven Sicht heraus geschrieben sind, erweist sich als so nah, nachfühlbar, ja ehrlich, dass es gar keinen anderen Weg gibt, als sich den Spannungen, die mal durch äußere Umstände ausgelöst, mal im Inneren der Protagonistin verortet sind, hinzugeben und diese mitzudurchleben. Auch wenn unsere Protagonistin an manchen Stellen oder in manchen Situationen in ihrer persönlichen Entwicklung zu stagnieren scheint, kann von einem Spannungsverlust keine Rede sein! Das Einzige, was mir bisher nicht erklärbar erscheint ist, dass sich wirklich in nur noch einem Band alles auflösen soll, was bisher angerissen oder ausgeführt wurde. Wie kann das sein?
Wenn ich an den ersten Band dieser neapolitanischen Saga zurückdenke, muss ich sagen, dass mir die viele Werbung unter dem #FerranteFever doch sehr übertrieben vorkam. Doch jetzt muss ich sagen, lieber Verlag, ihr hattet recht! Diese Geschichte, vielmehr gerade die Erzählung ist etwas absolut Besonderes!